4 Tage Down Under

31 03 2013

Sydney! Diese Stadt ist jedem ein Begriff und doch so fern von Deutschland, dass man ihr nicht mal eben so einen Besuch abstatten kann. Das macht uns den Abschied um so schwerer, denn wir sind dieser Stadt hoffnungslos verfallen!

Wir hatten vier ganze Tage hier und haben Sydney größtenteils zu Fuß erkundet. Da unser Hostel mitten in der Innenstadt lag war das gut möglich, und doch haben wir so einige Kilometer hinter uns gebracht. Am ersten Tag sind wir durch das kleine Viertel Chinatown zum Darling Harbour gegangen. ‘Klein-Asien’ war also zufällig gleich wieder das Erste was wir uns hier in Sydney ansahen. Am Darling Harbour erinnerte dann aber kaum noch etwas an Asien. Große, moderne Wolkenkratzer, blitzblanke Straßen, eine entspannte Atmosphäre, kleine und größere Schiffe im Hafen, klares, blaues Wasser, strahlender Sonnenschein begleitet von einer frischen Brise… Wir genossen unsere Ankunft auf australischem Boden.

DSC03847 Darling Harbour

Für den nächsten Tag planten wir eine Wanderung durch die Stadt, vorbei an der Town Hall, dem Queen Victoria Building, in dem sich eine luxuriöse Shopping Mall befindet, dann durch den Hyde Park zur Saint Mary’s Cathedral, eine wunderschöne römisch-katholische Kirche im neogotischen Stil. Von dort aus ging es zur State Library, wo wir die interessante Fotografie-Ausstellung The Greatest Wonder of the World besuchten. Die Fotografien wurden während des australischen Goldrausches zwischen 1872 und 1875 aufgenommen und zeigen Leute, ihre Kleidung und Lebensbedingungen während dieser Zeit. Zudem gab es auch Informationen über die Technologie der Fotografie im 19. Jahrhundert.

DSC03927 saint mary's cathedral  Saint Mary’s Cathedral

Von dieser Ausstellung ging es gleich zur Nächsten. Wir passierten den Botanischen Garten auf dem Weg zur Art Gallery of New South Wales, wo wir uns australische Gemälde, Skulpturen und Ausstellungsstücke vom 19.-21. Jahrhundert ansahen.

Nun rief der Hunger und wir gingen natürlich dorthin, wo auch die Stars essen 🙂 und zwar in Harry’s Café de Wheels. Hier haben schon Elton John, Russell Crowe, Kevin Costner, Pamela Anderson und viele viele mehr gegessen. Wir schlossen uns ihnen an und bestellten einen ‘Tiger’, ein kleines mit Gemüse oder Fleisch gefülltes Küchlein, obendrauf Kartoffelpüree, Erbsenpüree und dunkle Sauce. Lecker!!!

DSC03946 Unbenannt

Gestärkt machten wir uns auf zum Aussichtspunkt Mrs Macquarie’s Chair. Hier kann man eine tolle Aussicht auf den Sydney Harbour genießen und da waren die Beiden: Das Sydney Opera House und die Sydney Harbour Bridge! Zugegeben, das Opera House wirkte auf den ersten Blick zumindest für Nadine doch ne Ecke weniger elegant als auf Postkarten oder in Bildbänden, doch mit hohen Erwartungen ist es ja immer so eine Sache… und irgendwie konnten wir es trotzdem gar nicht glauben, dass wir gerade vor diesen ikonischen Bauwerken in Australien stehen.

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Wir gingen am Hafen entlang und standen endlich auch direkt vor der Oper, wo man die einzelnen Gebäude betreten konnte. Leider liefen zu der Zeit keine Stücke, die Saison war gerade vorbei, und so mussten wir uns mit der Besichtigung zufrieden geben. Unsere Tour endete hier und unsere Füße dankten es uns, doch am nächsten Tag ging es weiter.

Wir fuhren mit der Fähre rüber in den Vorort Manly, wo wir ein wenig am Manly Beach relaxten und den Surfern neidisch beim Wellenreiten zusahen. In der Fußgängerzone spielte ein 12-jähriger Junge namens Taj Ralph auf Gitarre seine Songs – der Kleine hat großes Talent und verkauft schon sein erstes Album auf iTunes. Also merkt auch den Namen :). 
Das Highlight dieser Tour war jedoch die Fährfahrt selbst. Wir hatten gute Plätze erwischt und konnten den Hafen von Sydney mit seiner Skyline und dem Opera House von allen Seiten betrachten, bevor es langsam in der Ferne verschwand und wir aufs Meer hinaustrieben.

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Am Sydney Harbour angekommen besichtigten wir das dort angrenzende schicke Viertel The Rocks und das Museum of Contemporary Art, bevor wir am Abend auf dem Nachtmarkt in Chinatown in Erinnerungen schwelgten und uns anschließend in einem Pub niederließen um ein 8-Dollar-Bier zu genießen.

Am letzten Tag stand etwas weniger Sightseeing an. Wir mischten uns unter die Einwohner Sydneys auf dem etwas alternativen Glebe Market, wühlten in Klamotten, CDs und Sonnenbrillen, tranken Masala Tee und hörten einer Live-Band zu. Danach besichtigten wir den etwas schickeren aber auch sehr schönen Markt im Viertel The Rocks, machten Pause am Hafen und schmiedeten Auswandererpläne.

DSC04149 Glebe Market

Sydney ist einfach eine Traumstadt. Die Preise sind für Touristen natürlich gesalzen (eine Kugel Eis kostet um die 4 Euro), doch wenn man sich in Supermärkten eindeckt und selbst kocht, dann ist das kein Hindernis. Wir haben jeden Tag genossen und hoffen auf ein Wiedersehen!

Nun sind wir aber erst einmal im herbstlichen, aber sonnigen Christchuch in Neuseeland und morgen geht unsere Tour mit dem Campervan los. Wir sind gespannt!

Wir wünschen euch allen Frohe Ostern und hoffen ihr habt ein paar schöne Feiertage!

Nadine und Lennart

PS. Die Fotogalerie von Sydney findet ihr hier.



Singapur und Abschied von Asien

26 03 2013

Singapur ist die erste Station bisher, für die wir wirklich zu wenig Zeit eingeplant haben. Doch wir ahnten auch nicht, wie gut uns diese Stadt gefallen würde. Die Einreise klappte wieder völlig problemlos. Unser Busfahrer hat uns am Immigration Office 20 Minuten Zeit gegeben und würden wir zu spät kommen, dann sei er schon weg. In dem Fall sollten wir einfach den nächsten Bus nehmen. Wir spurteten durch die Hallen, denn wann dieser nächste Bus fährt weiß ja niemand und mehrere Stunden warten wollten wir definitiv nicht. Unsere Eile wurde belohnt und wir trafen noch gut 5 Minuten vor Abfahrt am Bus ein. Ein anderes deutsches Päärchen hatte nicht so viel Glück – ihre Plätze blieben bis auf einen zurückgelassenen Pullover leer!

Singapur wird in den Medien manchmal als Polizeistaat gehandelt. Es dürfen nicht mehr als 3 Packungen Kaugummi eingeführt werden und auf Umweltverschmutzungen stehen hohe Geldstrafen. So etwas findet man sonst nicht in Südostasien, doch führt es auch zu einem ordentlichen und sauberen Stadtbild und mehr Überwachungskameras als in Paris oder London scheinen hier auch nicht zu stehen. Hier wird nur sehr viel Wert auf die Umsetzung gelegt.

Im Stadtzentrum angekommen checkten wir in einem Guesthouse im Viertel Little India ein. Singapur ist preislich doch ne ganz andere Liga als die anderen Länder Südostasiens und so haben wir uns für einen Dorm mit unglaublichen 22 Betten entschieden. Gut, dass wir eine große Portion Abenteuerlust eingepackt hatten und so haben wir uns irgendwie auch darauf gefreut, so seltsam es klingen mag.

DSC03432 Little India

Wir erkundigten Singapur mit der Metro und zu Fuß. Das Straßenbahnnetz ist hier so super ausgebaut, dass einfach alles schnell und bequem zu erreichen ist. So wanderten wir am ersten Tag etwas durch Little India, schauten uns das berühmte Raffles Hotel an, sahen Baseballspieler allen Alters im Stadtpark trainieren und gingen im schönen Kolonialviertel bei Sonnenuntergang am Fluss entlang. Überall stehen kleine Restaurants, Cafés und Bars, nett beleuchtet, mit weißen Tischdecken mit Ausblick auf das schicke Fullerton Hotel und Singapurs Wolkenkratzer.

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Am nächsten Tag besichtigten wir Chinatown, was wir fast ausgelassen hätten, da wir in Malaysia schon so viel Ähnliches gesehen hatten. Doch es hat sich wirklich gelohnt – das Viertel ist richtig schön bunt und laut, es gibt eine Food Street voller Garküchen und auch einen schönen Tempel.

Von dort aus gingen wir wieder weiter Richtung Kolonialviertel, vorbei an schicken Hotels und modernen Wolkenkratzern. Ein architektonisch ganz besonderes Gebäude ist das Marina Bay Sands Resort. In den drei Hochhäusern findet man kulturelle Angebote wie Galerien und ein Theater, aber auch Shoppingmöglichkeiten, ein Kino und vieles mehr. Das Konstrukt, das die Häuser miteinander verbindet, beherbergt unter anderem einen Park und ein Schwimmbad.

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Weiter ging es durch die Parkanlagen und Food Centres, bis wir mit Fußschmerzen in der Bar unseres Guesthouses landeten, angezogen von einer US-amerikanischen Live-Band.

Am letzten Tag machten wir uns noch einmal auf zur Orchard Road, die Shopping-adresse schlechthin in Singapur. Hier steht eine Mall neben der nächsten, riesige Komplexe, in denen Geschäfte aller Preisklassen zu finden sind. Hier fanden wir auch seit unserer Abreise den ersten H&M und wir sind nun wieder bestens informiert, was Deutschland gerade so trägt. 🙂

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Am Nachmittag machten wir uns auf zum Flughafen und mit Tiger Airways ging es zurück nach Bangkok, wo wir zum dritten Mal im Lamphu House eincheckten. Wir haben uns in ein Restaurant in unserer Straße gesetzt und unsere Lieblings-Thai-Gerichte bestellt, in dem Bewusstsein, dass wir Asien am nächsten Tag verlassen werden.

Und so sitzen wir nun am Flughafen, wartend auf das Boarding für unseren Flug, der uns nach Sydney bringen wird. Wir haben noch einige Besorgungen in Bangkok gemacht und uns zum Schluss noch eine schöne Massage gegönnt. Nun sind wir bestens gerüstet für anderes Wetter, andere Kulturen, andere Transportmittel, andere Preise. Wir werden Asien sehr vermissen, so viel ist klar. In den 141 Tagen haben wir unglaublich viele tolle Länder bereist, Menschen und Kulturen kennen gelernt, sind durch atemberaubende Landschaften gefahren und haben die einzelnen Landesküchen genossen. Jetzt freuen wir uns auf alles was vor uns liegt und sind sehr gespannt was uns erwartet.

Internetverbindungen mögen eventuell von Zeit zu Zeit etwas rar sein, doch wir versuchen euch weiterhin so gut wie möglich auf dem Laufenden zu halten.

Liebe Grüße,

Lennart und Nadine

PS. Die Fotogalerie von Singapur ist hier einzusehen.
Noch einmal PS. Wir sind gut in Sydney angekommen!



Europäische Spuren in Melaka

22 03 2013

Die Stadt Melaka hat um die 650.000 Einwohner und wirkt doch wie ein kleines und ruhiges Städtchen. Zumindest wenn man sich wie wir überwiegend in Chinatown aufhält, dem schönsten Stadtteil Melakas. Dieses Viertel strahlt eine wunderbare Ruhe aus. Kleine, bunt gestrichene Häuser reihen sich aneinander, viele beinhalten kleine Geschäfte mit Souvenirs, Kleidern, Cafés, Restaurants oder Werkstätten.

Melaka ist sehr europäisch geprägt. Es wurde bereits von den Portugiesen, den Holländern und den Briten beherrscht. Der zentrale Platz in Melaka ist der Town Square. Hier befindet sich das holländische Stadthuys (das ehemalige Rathaus) und die leuchtend rote Christ Church. Die rot gestrichenen Häuser, die man überall in der Gegend findet, sind übrigens auf die Briten zurückzuführen, die die Wartungskosten verringern wollten. Die vorher weiß gestrichenen Häuser wurden zu schnell unansehlich schmutzig.

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In dieser Stadt ließ es sich ganz leicht ein paar Tage aushalten. Wir haben gelesen, Kaffee getrunken, lecker gegessen (Melaka ist wie Georgetown für eine hervorragende Küche bekannt), sind durch die Stadt geschlendert und am Fluss entlang. Das Historische Museum hatte leider geschlossen, doch wir haben uns die St. Paul’s Church auf dem Bukit St. Paul angesehen, einem Hügel, von dem aus man auch die Straße von Malakka sehen konnte – eine berühmte Meerenge. Etwas außerhalb von Chinatown gibt es wieder riesige Shopping-Malls, wo man es sich gemütlich machen kann und wo nach einem langen Tag der Massagestuhl auf einen wartet. So konnten wir auch noch ein paar Besorgungen machen, denn so einiges musste jetzt ersetzt oder nachgekauft werden, wie Schuhe, Uhren oder Sonnenbrillen.
Natürlich gab es auch jede Menge chinesische Tempel und so wurde uns nicht langweilig. Wir hatten außerdem etwas Zeit, uns um unsere noch kommenden Stationen zu kümmern und auch um das Leben nach der Reise, denn auch damit müssen wir uns zwischendurch mal befassen.

DSC03201  Rikscha-Fahrer warten auf Mitfahrfreudige

Am Freitag Abend waren wir auf dem Nachtmarkt in Melaka, der nur am Wochenende stattfindet. Das sonst so ruhige Viertel wurde zur Anlaufstation Nummer 1, die Straßen waren voll, überall locken Einheimische mit leckeren Snacks, Schmuck und günstigen T-shirts, durch die Straßen tönen die Karaokesänger, in Häusereingängen konnte man malaiische Amateur-Tänzer beobachten, die sich am lateinamerikanischen Jive versuchten. Es war einer der schönsten Nachtmärkte, die wir in Asien besucht haben. Sowieso ist Melaka ein beliebtes Wochenend-Ausflugsziel und für die Guesthouses lohnt es sich, höhere Preise als an den Wochentagen zu verlangen – alles aber noch im Rahmen.

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Damit ist nun auch unsere Reise durch Malaysia schon wieder vorbei. Die Kulturenvielfalt, das unbeschwerte Reisen und die netten, gemütlichen Städte haben uns so gut gefallen, dass wir am Liebsten direkt nach Malaiisch-Borneo rüberhopsen würden. Daraus wird erst einmal nichts; stattdessen ruft Singapur und da wollen wir uns nun wirklich nicht beschweren :).

Wir wünschen euch ein schönes Wochenende,

Nadine und Lennart

PS: Hier findet ihr die komplette Fotogalerie vom schönen Malaysia.



Im malaiischen Großstadtdschungel

18 03 2013

Kuala Lumpur, die Hauptstadt Malaysias, ist die wohl westlichst wirkende Stadt, die wir bisher in Asien bereist haben. Hier gibt es ein gut ausgebautes Nahverkehrsnetz, riesige Shopping Malls und hochmoderne Wolkenkratzer. Auch ist uns wieder aufgefallen, wie sauber die Städte Malaysias doch im Vergleich zu den anderen bereisten Ländern sind und so wunderte es uns nicht, dass wir doch das ein oder andere Mal auf Auswanderer (auf Zeit) aus dem Westen trafen. In Kuala Lumpur lässt es sich einfach für jedermann gut leben.

Wir hatten unser Guesthouse im lebhaften Chinatown, direkt am Central Market, wo man allerhand Souvenirs, Klamotten und Schmuck bekommen kann. Vor dem Gebäude werden kalte Getränke verkauft, Eis und Früchte, Taschen und Kunst. Daran schließt sich die Petaling Street, wo man sich mit billigen ‘Gucci’-Uhren und ‘Prada’-Taschen eindecken kann. In dieser Ecke Kuala Lumpurs herrscht immer reges Treiben.

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Die Stadt kann aber auch anders – und das richtig schick. Wir besuchten die Masjid Negara, eine der größten Moscheen Südostasiens, wo uns eine Muslimin mehr über die Kultur und Gewohnheiten der Moslems erzählte. Von dort aus ging es zum Merdeka Square. An diesem schönen Platz mit kolonialer Architektur wurde Malaysias Unabhängigkeit ausgerufen.

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Länger konnten wir uns aber nicht gedulden – wir wollten nun endlich die Petronas Towers sehen, die ehemals höchsten Wolkenkratzer der Welt, bis sie im Laufe der Jahre von so einigen anderen überholt wurden und nun ‘nur noch’ auf Rang 6 stehen, kurz davor auch noch vom Freedom Tower in New York überragt zu werden, der derzeit noch nicht fertiggestellt ist. Deswegen sind sie aber nicht minder beeindruckend. Majestätisch thronen die beiden modernen Gebäude über der Stadt, verbunden durch eine Skybridge im 40. Obergeschoss. Von dort aus hat man direkten Zugang zum KLCC, ein riesiges Shoppingzentrum, allerdings eher außerhalb unserer Preisklasse. Vor den Gebäuden liegt ein kleiner schöner Park und ein Teich, in dem farbige Wasserspiele bei Nacht den Türmen eine ganz besondere Atmosphäre verleihen.

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Wir wollten noch etwas tiefer in die indische Kultur eintauchen, schließlich ist Masala Thosai momentan unser Grundnahrungsmittel. Wir fuhren zu den Batu Caves, eine Höhle, die über 272 Stufen zu erreichen ist und vor dessen Eingang eine Murga-Statue steht, mit 43m die höchste der Welt. Oben angekommen steht man vor einem hinduistischen Schrein. Weitaus mehr Aufmerksamkeit konnten jedoch die frechen Affen auf sich ziehen, die nur Ruhe gaben wenn sie etwas zu Essen bekamen und jegliche Kinder mit ihrer Neugier zum Weinen brachten.
Zu diesem Ort pilgern zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr (Januar/Februar) etwa 1 Mio. Menschen, wovon einige Rituale  und ‘Heldentaten’ durchführen um ihrem Glauben Ausdruck zu verleihen.

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Für einen Vormittag wollten wir uns dann noch eine der riesigen Shopping Malls Kuala Lumpurs angucken. Verlassen haben wir die Mall erst wieder am Abend gegen 20 Uhr. 🙂 So überzeugend waren die netten Geschäfte, das Angebot an Essen und Getränken, so wohltuend die Klimaanlage im Vergleich zu einer wahnsinnigen Hitze auf den Straßen, so gemütlich die Cafés. In der Mall gab es auch einen Friseur, wo wir uns hingetraut haben. Lennarts Friseur hatte ihn vor dem Haare waschen gar nicht gesehen und munter drauf los geschnippelt. Am Ende hat er ihm eine Fönfrisur verpasst, wo der Pony – typisch asiatisch – lang nach vorne gekämmt wird. Wie bei einer Anime-Figur. Wir haben schon ziemlich gelacht. Mittlerweile sieht er aber wieder aus wie er selbst!

Am letzten Tag haben wir dann noch ein paar Erledigungen gemacht, bevor wir auf die Aussichtsplattform des Fernsehturms gefahren sind. Von dort oben hatten wir noch einmal einen schönen Ausblick über die Stadt, bevor wir am nächsten Tag weiter nach Malaka gefahren sind.

Uns hat Kuala Lumpur wirklich sehr gut gefallen. Es ist das reinste Shoppingparadies und es steht schon fest, dass unsere nächste Asienreise dort enden wird! So lange wird das sicherlich nicht dauern… 😉

Liebe Grüße,

Lennart und Nadine



Nach dem Wandern eine Teezeit

13 03 2013

Nach einer angenehm ‘kurzen’ Fahrt von 3,5 Stunden kamen wir in Tanah Rata an, eine Stadt im zentralmalaiischen Hochland, den Cameron Highlands. Hier befindet man sich auf einer Höhenlage von etwa 1500m. Tagsüber hatte das Wetter angenehme 20-25 Grad, nachts sanken die Temperaturen auf bis zu 10 Grad und wir kuschelten uns in warmen Klamotten unter die Wolldecke, um der Kälte zu entkommen.

Noch am Tag der Ankunft haben wir unsere Wanderschuhe gepackt und sind 9km durch den Dschungel gewandert. Rauf ging es durch dichte Wälder auf den Gipfel des Gunung Jasar (1670m) und auf anderem Wege wieder herunter. Die Strecke war wunderschön. Alles war dicht bewachsen, wir hörten Tiere rascheln, sahen Insekten und Schmetterlinge, bunte Blumen, Lianen und grüne Farne, von Moos bezogene Bäume und in der Luft lag der Duft von Holz und Gräsern,

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Uns konnten weder der starke Regenschauer oder die hartnäckigen Blutegel aus der Ruhe bringen, noch die falsche Abzweigung, die wir genommen hatten, und bei der wir den Berg gleich noch ein zweites Mal hinauflaufen durften. Es war einfach zu schön, durch den Urwald zu streifen.

Am nächsten Tag besuchten wir dann eine der berüchtigten Teeplantagen des Gebiets. Die kühlen Temperaturen machen die Highlands zu einem perfekten Anbaugebiet für Tee sowie für zahlreiches Obst und Gemüse. Erdbeeren zum Beispiel kann man nur hier im Land anbauen. Wir liehen uns einen Motorroller und fuhren damit zur Teeplantage Sungai Palas Boh, wo wir uns über den Anbau, die Ernte und die Verarbeitung informierten bis hin zum Verkauf.
Es ist eigentlich ganz einfach: Die Teeblätter werden nach dem Pflücken getrocknet und gewalzt. Dabei werden die Enzyme in den Zellen getrennt und es kommt zur Oxidation. Hierbei verändert sich auch die Farbe der Blätter – aus grün wird braun. Nach erneutem Trocknen werden die Blätter sortiert, verpackt, zum Verkauf angeboten und landen letztendlich beim Konsumenten in der Tasse.

DSC02754Ausblick auf die Teeplantagen (oben), Teepflanzen und –blätter (unten)

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Nach all den Informationen haben wir uns ins angrenzende Teehaus gesetzt mit Ausblick über die Plantage und haben den qualitativ hochwertigsten Tee getrunken, der dort produziert wird. Guter Tee ist einfach was Feines!

Anschließend sind wir mit dem Roller die befestigte Straße hoch zum Gunung Brinchang gefahren, mit 2000m der zweithöchste Berg der Cameron Highlands. Wir haben noch einmal den Blick über das Hochland und die kleinen Städte genossen, denn am nächsten Tag sollte die Reise nach Kuala Lumpur weitergehen. Kaum saßen wir wieder auf dem Roller, bedauerte der Himmel unsere Abreise mit dicken Regentropfen und am Ende kamen wir vollkommen durchnässt aber zufrieden beim Guesthouse an.

Grüße ins verschneite Deutschland. Da sollte heißer Tee doch das richtige Stichwort sein!

Nadine und Lennart

PS. Fotos von Penang und den Cameron Highlands findet ihr hier in unserer Fotogalerie.



Im Siebten Multi-Kulti Himmel

11 03 2013

Da waren wir also: In der Stadt Georgetown, auf der Insel Penang, im Land Malaysia und wieder einmal betrat man mit der Grenzübertretung gleichzeitig eine ganz neue Welt. Hier gibt es große, moderne Hochhäuser, tadellose Autobahnen und ein (wenn auch nur leicht) wachsendes Bewusstsein für Umweltprobleme. Auch in Georgetown gibt es riesige Malls und beeindruckende Gebäudekomplexe, doch im Zentrum der Stadt findet man das bunte Leben einer Multi-Kulti-Gesellschaft.

In Malaysia und besonders in Penang sind viele verschiedene Nationalitäten vertreten. Chinesen, Inder, Malayen und Indigene bilden den Großteil der malaiischen Bevölkerung und sie brachten ihre Kulturen und ihre Religionen mit ins Land, darunter den Buddhismus, Hinduismus, den Islam, und das Christentum. Wir haben uns einen halben Tag Zeit genommen um den World Religions Walk zu gehen, bei dem wir Georgetowns Anglikanische Kirchen, hinduistische, buddhistische und chinesische Tempel sowie islamische Moscheen besichtigt haben. Davon gibt es hier auf engstem Raume eine ganze Menge. Von außen besonders gut gefallen hat uns die Kapitän-Keling Moschee, die wir nur mit Gewand und Nadine mit Kopftuch betreten durften – ein sehr eigenartiges Gefühl. Aber auch der chinesische Tempel Kuan Yin hat gefallen. Dieser Tempel ist zu jeder Zeit gefüllt mit Menschen, die ihren Glauben praktizieren.

DSC02394 Kapitän Keling-Moschee DSC02500 Kuan Yin Temple

Eine besonders schöne Sehenswürdigkeit Penangs ist der Kek-Lok-Si Tempel, der größte buddhistische Tempel Malaysias, gelegen in der Stadt Air Itam. Nachdem man einige Treppenstufen und Souvenirshops hinter sich gelassen hat, kann man die schöne Tempelanlage besichtigen. Hier findet man einen Schildkröten- und Karpfenteich, Andachtshallen, vergoldete Statuen, die ‘Pagode der Zehntausend Buddhas’, zahlreiche Pflanzen und bunte Lampions zur Dekoration sowie auch die riesige Statue der Kuan Yin, die Göttin der Gnade oder des Mitgefühls.

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Der eigentliche Reiz Penangs liegt jedoch im alltäglichen Leben. Die kulturelle Vielfalt wirkt sich auf die ganze Atmosphäre aus: Laute indische Musik hallt in den Straßen aus Lautsprechern, wenn nicht gerade der Muezzin zum Gebet aufruft, im Tempel gegenüber zünden Chinesen ihre Räucherstäbchen an, um sich anschließend in einem der vielen chinesischen Restaurants am Buffet zu bedienen; währenddessen bauen die Malayen ihre Straßenstände auf und schlürfen dazu ihr Curry Mee oder andere Spezialitäten des berühmten Penang Streetfood. Wir mischten natürlich kräftig mit, ließen uns von dem Glauben der Menschen faszinieren, genossen die entspannte Atmosphäre der Stadt und probierten uns durch die fantastische Straßenküche.

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Am vierten Tag bekamen wir wieder Besuch! Nadines Tante Inge und ihr Onkel Ludger machen gerade eine Kreuzfahrt mit der AIDA durch Südostasien und es führte sie auch nach Penang, wo sie morgens um 10 Uhr am Hafen anlegten. Wir haben sie dort schon einmal in Empfang genommen, bevor es für sie zum Kek-Lok-Si Tempel ging. Wir hingegen haben uns im Penang State Museum genauer mit der Geschichte und den Traditionen Penangs auseinander gesetzt. Gegen 14 Uhr haben wir uns wieder getroffen und konnten die letzten 3 Stunden ihres Aufenthalts gemeinsam verbringen. Wir zeigten ihnen einige Tempel, besichtigten zusammen das Fischerdorf Georgetowns, tranken Limonade aus Plastiktüten, verfolgten einen Waran (!!!!) auf der Gartenterrasse des E&O Hotels und überschlugen uns in unseren Erzählungen. Es war ein so schöner Nachmittag und wir waren sehr glücklich, dass sich unsere Wege tatsächlich gekreuzt haben.

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Am letzten Tag führte es uns zum Penang Hill, wo wir mit einer hochmodernen Seilbahn auf die etwa 830m hohe Spitze fuhren. Oben hat man einen schönen Ausblick auf die Insel und man findet dort auch einen hinduistischen Tempel und eine kleine Moschee. Zum Abschied sind wir wieder bei unserem Lieblings-Inder essen gegangen, bei dem man für ein Set mit verschiedenen Currys, Reis, Broten, Dips und einem kleinen Dessert gerade mal knapp 1,50€ bezahlt. Sooo lecker!

Nun sind wir schon in den Cameron Highlands, aber davon erzählen wir euch das nächste Mal.

Liebste Grüße aus Malaysia,

Lennart und Nadine



Ein wenig Luxus auf Koh Lanta

5 03 2013

Lange haben wir überlegt, auf welche Insel es denn noch gehen soll. Ab auf die Insel Koh Phi Phi, wo man Menschenmassen in Kauf nehmen muss, dafür aber mit goldenem Sand und türkisblauem Wasser in einer atemberaubenden Kulisse belohnt wird!? Oder doch nach Koh Mook, eine Insel, die noch recht einsam darauf wartet, vielleicht bald touristisch erschlossen zu sein? Und dann war da noch Koh Lanta, eine beliebte Backpacker-Insel, die zudem von Krabi aus nur einen Katzensprung entfernt liegt. Am Ende siegte die Bequemlichkeit und unsere Erfahrung, dass Backpacker normalerweise wissen was gut ist.

So auch wieder dieses Mal. Koh Lanta hat uns vom ersten Moment an gefallen. Es bietet die richtige Mischung aus Strand, Natur und Tourismus. Die Atmosphäre ist entspannt und Strandbars und – restaurants sind gemütlich hergerichtet mit Kissen, Hängematten, Büchern, Muscheln und Plakaten. Die Strände sind alles andere als überfüllt und doch mangelt es an nichts. Ein wirklich schönes Fleckchen Erde!

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Unsere Unterkünfte im Süden Thailands waren bisher immer sehr schlicht gewesen und da wir direkt merkten, dass wir auf Koh Lanta nicht nur 2 Nächte bleiben werden, haben wir uns eine Unterkunft in einem schnieken Resort gesucht. Großes Zimmer, Klimaanlage, Lage direkt am Strand UND ein Swimming Pool direkt vor der Tür. Hach, war das schön!

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Die ersten Tage verbrachten wir am Strand und am Pool, mit Büchern und leckerem Essen. Doch mehr und mehr war uns nach neuen Abenteuern. Wir liehen uns einen Roller und fuhren zum Markt im kleinen Ort Saladan, wo wir zu Abend aßen. Am nächsten Tag fuhren wir über die Insel und machten einen Stopp in der gemütlichen Lanta Old Town, wo wir auf einem kleinen Steg einen Fruchtshake tranken und auf das türkiseste Wasser blickten, während sich im Hintergrund Kalksteinfelsen abzeichneten.

Kaum wollten wir aufbrechen fing es an zu regnen und während wir anfangs noch mutig durch den Nieselregen brausten, überraschte uns plötzlich ein starker Schauer – pitschnass kamen wir zurück zum Resort.

Doch wir sind gesund und munter und nach einem weiteren Tag auf der Insel sind wir heute Abend wohlbehalten in Georgetown, Malaysia, angekommen. Wir haben mal wieder eine 12stündige Fahrt hinter uns und so langsam gilt das als normal, während 6-stündige Fahrten nur noch ein Klacks sind. Trotzdem glauben (oder eher hoffen) wir, dass das erst einmal die letzte lange Fahrt war… nur haben wir das schon oft gesagt. 🙂

Außerdem haben wir vor Kurzem hier Bergfest gefeiert und es beschleicht einen so das Gefühl, als würde die Zeit von nun an nur so rasen – so wie es das auch die letzten 8 Wochen schon getan hat.

Genießt die ersten Sonnenstrahlen in Deutschland,

Lennart und Nadine

PS: Die vollständige Foto-Galerie vom Süden Thailands findet ihr nun hier.



Koh Phangan, Khao Lak und Krabi

1 03 2013

Wir erreichten die südlich von Koh Tao gelegene Insel Koh Phangan gegen Mittag und fuhren direkt mit dem Taxi zum Inselort Hat Yao. Laut Recherche solle dieser gesellig sein, lange Partynächte gäbe es aber eher an anderen Teilen der Insel. Geselligkeit klingt gut! Wir bezogen einen schicken, großen Bungalow direkt am Strand. Dort konnte man sich wohlfühlen und das war auch gut so, denn das Wetter spielte seine Streiche. Es war wolkenverhangen und regnerisch und teilweise waren wir stundenlang an unseren Bungalow ‘gefesselt’.

Leider hatten wir uns aber wohl doch die falsche Ecke Koh Phangans ausgesucht. Der Strand war zwar sehr schön, doch zog es eher Familien und Senioren dahin, nette Bars fanden wir leider keine und so blieben wir ziemlich unter uns. Da half nur eins – Strand wechseln oder weiterziehen. Wir entschlossen uns weiterzuziehen, denn so viel Zeit blieb nicht mehr für Thailand und wir hatten noch einiges vor.

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Wir verließen den Golf von Thailand und machten uns auf zur Westküste, die Andamanenküste, wo wir in Khao Lak Halt machten. Dort trafen wir – Überraschung – wieder Dagmar und Marcus, die sich am gleichen Abend auf den Weg zum Flughafen machten und jetzt bereits wieder in Deutschland weilen. Wir sind noch einmal schön Essen gegangen und ja, Asien fühlt sich ein Stückchen leerer an.

In Khao Lak haben wir schön am Strand gelegen, sind im Meer geschwommen, haben gelesen, gefaulenzt und sind ein ganz schönes Stück am Strand gewandert, um sich auch den etwas abseits gelegenen Teil anzusehen. Um dorthin zu kommen musste man auf einem großen Schiff einen Fluss überqueren, das der Kapitän sicher an den anderen Hafen manövrierte. Dabei scheute er sich nicht etwas andere Maßnahmen zu ergreifen:

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Wir haben uns auf dieser Wanderung auch das Polizeiboot angesehen, das vom Tsunami im Jahr 2004 einige hundert Meter ins Inland gespült wurde. Für die, die sich nur noch vage an die schreckliche Naturkatastrophe erinnern: die Riesenwelle hatte vor guten 9 Jahren an Asiens Küsten über 230.000 Tote gefordert, davon starben etwa 8.000 an der Westküste Thailands. Khao Lak war damals besonders schwer betroffen.

Abends zurück im Ort aßen wir an einem kleinen Straßenstand, wie wir sie schon lange nicht mehr hatten und dann hatten wir noch ein sehr leckeres Erlebnis: Wir kamen einen Abend an einem Café vorbei, das gerade Pre-opening hatte. Es sollte erst am nächsten Morgen offiziell öffnen, doch um Werbung zu machen boten sie kostenloses Thai-Buffet an und Getränke gab es zwei für den Preis von Einem. Lecker! Es erinnerte uns daran, den Kühlschrank von Mutter zu plündern und man hatte schon fast ein schlechtes Gewissen – das haben wir dann mit einem Trinkgeld bereinigt. 🙂

Khao Lak ist zwar ein hübscher, netter Ort, doch auch hier fanden wir kaum Reisende in unserem Alter vor. Es ging also wieder weiter Richtung Süden in die Stadt Krabi, Ausgangstor für die Inseln Koh Phi Phi und Koh Lanta. Auf Letzterer befinden wir uns gerade, doch vorher schlemmten wir uns in Krabi noch einmal richtig durch, denn dort gab es wieder richtige thailändische Märkte mit Früchten, Obst und Gemüse und leckeren Gerichten – das Essen war fantastisch!

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Koh Lanta ist traumhaft und wir freuen uns auf die Tage, die vor uns liegen. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass das Wetter wieder besser wird, denn der Regen hat uns seit Koh Phangan begleitet und richtiger Sonnenschein ist nur von kurzer Dauer. Da es aber noch immer angenehm warm ist, haben wir nicht all zu viel Grund uns zu beschweren.

Wir wünschen euch ein schönes Wochenende,

Nadine und Lennart