Nach dem Wandern eine Teezeit

13 03 2013

Nach einer angenehm ‘kurzen’ Fahrt von 3,5 Stunden kamen wir in Tanah Rata an, eine Stadt im zentralmalaiischen Hochland, den Cameron Highlands. Hier befindet man sich auf einer Höhenlage von etwa 1500m. Tagsüber hatte das Wetter angenehme 20-25 Grad, nachts sanken die Temperaturen auf bis zu 10 Grad und wir kuschelten uns in warmen Klamotten unter die Wolldecke, um der Kälte zu entkommen.

Noch am Tag der Ankunft haben wir unsere Wanderschuhe gepackt und sind 9km durch den Dschungel gewandert. Rauf ging es durch dichte Wälder auf den Gipfel des Gunung Jasar (1670m) und auf anderem Wege wieder herunter. Die Strecke war wunderschön. Alles war dicht bewachsen, wir hörten Tiere rascheln, sahen Insekten und Schmetterlinge, bunte Blumen, Lianen und grüne Farne, von Moos bezogene Bäume und in der Luft lag der Duft von Holz und Gräsern,

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Uns konnten weder der starke Regenschauer oder die hartnäckigen Blutegel aus der Ruhe bringen, noch die falsche Abzweigung, die wir genommen hatten, und bei der wir den Berg gleich noch ein zweites Mal hinauflaufen durften. Es war einfach zu schön, durch den Urwald zu streifen.

Am nächsten Tag besuchten wir dann eine der berüchtigten Teeplantagen des Gebiets. Die kühlen Temperaturen machen die Highlands zu einem perfekten Anbaugebiet für Tee sowie für zahlreiches Obst und Gemüse. Erdbeeren zum Beispiel kann man nur hier im Land anbauen. Wir liehen uns einen Motorroller und fuhren damit zur Teeplantage Sungai Palas Boh, wo wir uns über den Anbau, die Ernte und die Verarbeitung informierten bis hin zum Verkauf.
Es ist eigentlich ganz einfach: Die Teeblätter werden nach dem Pflücken getrocknet und gewalzt. Dabei werden die Enzyme in den Zellen getrennt und es kommt zur Oxidation. Hierbei verändert sich auch die Farbe der Blätter – aus grün wird braun. Nach erneutem Trocknen werden die Blätter sortiert, verpackt, zum Verkauf angeboten und landen letztendlich beim Konsumenten in der Tasse.

DSC02754Ausblick auf die Teeplantagen (oben), Teepflanzen und –blätter (unten)

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Nach all den Informationen haben wir uns ins angrenzende Teehaus gesetzt mit Ausblick über die Plantage und haben den qualitativ hochwertigsten Tee getrunken, der dort produziert wird. Guter Tee ist einfach was Feines!

Anschließend sind wir mit dem Roller die befestigte Straße hoch zum Gunung Brinchang gefahren, mit 2000m der zweithöchste Berg der Cameron Highlands. Wir haben noch einmal den Blick über das Hochland und die kleinen Städte genossen, denn am nächsten Tag sollte die Reise nach Kuala Lumpur weitergehen. Kaum saßen wir wieder auf dem Roller, bedauerte der Himmel unsere Abreise mit dicken Regentropfen und am Ende kamen wir vollkommen durchnässt aber zufrieden beim Guesthouse an.

Grüße ins verschneite Deutschland. Da sollte heißer Tee doch das richtige Stichwort sein!

Nadine und Lennart

PS. Fotos von Penang und den Cameron Highlands findet ihr hier in unserer Fotogalerie.



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1 Antwort zu “Nach dem Wandern eine Teezeit”

  • Lilo + Artur sagt:

    Gut, dass es noch soviel Tee (hänge) gibt und nicht alles in Asien bleibt, damit wir hier einen heißen Tee bei immer noch heftigem Schneetreiben trinken können (first flush) 🙂
    Schöne letzte Tage in Asien!

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