Eintauchen in eine andere Welt

23 02 2013

Unser Aufenthalt auf Koh Tao war einfach wundervoll, gigantisch, einzigartig! Koh Tao ist sicherlich nicht die Insel mit dem schönsten Strand. Dieser ist so schmal, dass bei Flut eigentlich kaum noch einer vorhanden ist. Doch das türkisblaue klare Wasser, die Felsen, das Grün, die Buchten, die entspannte Atmosphäre und vor allem die Unterwasserwelt machen diese kleine Insel zu einem Paradies.

Nach Ankunft auf der Insel haben wir im Big Blue Diving Resort eingecheckt und uns sofort für den Tauchkurs Open Water Diver angemeldet – ein 3tägiger Kurs, nach dessen erfolgreichem Abschluss wir als Taucher berechtigt sind, in Tiefen von 18 Metern die Meere zu erforschen. Von da an waren wir ziemlich beschäftigt.

Direkt noch am Abend ging es los mit einer 2stündigen Einführung und ein wenig Theorie. Den ersten richtigen Tag verbrachten wir in einer Gruppe von 5 Leuten etwa 4 Stunden im Swimming Pool. Unser Instructor Neil hat uns mit dem Equipment und den ersten Basics vertraut gemacht. Neil ist ein alter Hase im Tauchen und legt höchste Priorität auf Sicherheit – so, wie es sein sollte. Anschließend ging es für den theoretischen Teil etwa 3 Stunden in unseren ‘Klassenraum’. Nach der Sitzung haben wir brav unsere Hausaufgaben erledigt, sind danach aber vollkommen k.o. ins Bett gefallen.

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Am zweiten Tag stand wieder erst eine 4stündige Theoriesitzung an, gefolgt von der Abschlussprüfung. Wir haben natürlich beide direkt mit Bravour bestanden ;). Mit unserem neuen Wissen konnten wir aufs offene Meer losgelassen werden. Wir fuhren mit dem Boot raus zum Tauch-Spot Japanese Gardens, legten unsere Ausrüstung an, alles wurde gecheckt und dann gings ab ins Wasser. Die aufkommende Panikattacke wurde galant ignoriert und schon atmete man plötzlich unter Wasser. Wir tauchten durch das Riff, vorbei an kleinen und großen Fischen, bunten und einfarbigen, Alleingängern und Schwärmen. Zwischendurch fielen kleine Prüfungen an, die aber auch keine große Hürde darstellten.

Wir hatten zwei Tauchgänge an diesem Tag und die Konzentration lag größtenteils auf der eigenen Atmung, der Schwimmbewegung und auf unserem Instructor. Erst am nächsten Tag konnten wir die Unterwasserwelt in vollen Zügen genießen. Wir erledigten alles eigenständig und dann hatten wir einen super schönen Tauchgang beim Tauch-Spot White Rocks. Hier haben wir viele, viele Fische sehen können, darunter Clownfische, Shrimps, Drückerfische und Pufferfische. Das Wasser war klar und das Riff recht groß. Vor allem aber hatten wir ein echtes Highlight: Eine Schildkröte! Riesengroß, wunderschön und eine Seltenheit! Wir hatten richtig Glück!

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Noch ein Tauchgang und wir hatten es geschafft – “We Are Divers!” Wir bekamen ein Logbuch, in das wir unsere Tauchgänge eintrugen und eine Member Card, die uns weltweilt unser Dasein als Taucher bescheinigt. Es war eine ganz wunderbare Erfahrung. Man bekommt beim Tauchen einen Einblick in eine ganz andere Welt, dessen Größe und Gewaltigkeit einem vorher gar nicht so bewusst ist. Die Beobachtung der Interaktion zwischen den Fischen, deren Schutzmechanismen und Aufgaben in der Unterwasserwelt ist einzigartig.

Nun konnte auch unser Urlaub beginnen – sonnenbaden, schwimmen, lesen, abends zum Barbecue an den Strand oder zum Curry in eines der Restaurants im Ort.

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Einen Tag wanderten wir über die Insel zu einer kleinen Bucht, Chalok Baan Kao, wo wir anschließend den Tag verbrachten. An einem anderen Tag liehen wir uns ein Kajak und fuhren damit zur nahe gelegenen Insel Nangyuan. Wir bewältigten ungefähr 5km und das war schon ganz schön anstrengend. Nebenbei haben wir noch ganz umweltfreundlich Plastiktüten aus dem Wasser gefischt, da Schildkröten da leider manchmal dran ersticken.

Wir konnten uns von Koh Tao nicht trennen und so verging ein Tag nach dem anderen, bis plötzlich auch Marcus und Dagmar wieder aus dem Norden zurückkamen und auf Koh Tao landeten. Gemeinsam haben wir am Strand gefaulenzt und auch noch zwei Tauchgänge gebucht. Leider lief bei dem Tauchgang nicht alles so rund. Abgesehen von der schlechten Sichtweite unter Wasser, waren uns auch das Equipment und der Dive Master nicht so ganz geheuer, sodass Nadine den zweiten Tauchgang nicht mehr angetreten ist. Trotzdem war es schön, noch einmal mit Tauchausrüstung unterwegs gewesen zu sein.

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Nach 11 ganzen wundervollen Tagen sind wir nun wieder aufgebrochen und befinden uns bereits auf der Insel Koh Phangan, südlich von Koh Tao.

Seid gedrückt,

Lennart und Nadine

Die Bilder unseres letzten Bangkok-Besuchs sowie von Koh Tao findet ihr nun hier.



Ein Wiedersehen mit / in Bangkok

12 02 2013

Da waren wir wieder – Bangkok, Thailand. Nachdem wir in Hanoi am Flughafen neben der Fußball-Nationalmannschaft der Vereinigten Arabischen Emirate gesessen hatten, den grandiosen Service der Fluggesellschaft Quatar genießen konnten (mehr Beinfreiheit als in einer S-Klasse!) und die Nacht am Flughafen in Bangkok verbracht hatten, checkten wir wieder in unserem Guesthouse im Backpackerviertel Banglamphu ein. Es war wie nach Hause gekommen. Es ist ein ganz anderes Gefühl in eine Stadt zu kommen, die man schon kennt. Wir waren richtig euphorisch, suchten unser Früchstückslokal auf sowie unseren Lieblings-Pad Thai Stand und schliefen uns erst einmal richtig aus.

Am nächsten Morgen kamen dann auch Dagmar, Nadines Freundin, und ihr Freund Marcus in Bangkok an. Ach, war das schön vertraute Gesichter zu sehen! Die nächsten drei Tage führten wir sie ein bisschen durch Bangkok. Wir zeigten ihnen sehenswerte Tempel und die Khao San Road, gingen shoppen, waren Eis essen, fuhren mit dem Sky Train und schipperten mit dem Boot über den Chao Phraya, spielten Karten, tranken Cocktails, quatschten, und und und….

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Wir unternahmen gemeinsam eine Klong-Tour, die uns auch zu den Floating Markets führte. Dieser war ganz anders als der schwimmende Markt in Can Tho, Vietnam. Hier findet nicht alles auf Booten im Wasser statt, sondern der größte Teil ist auf einem riesigen Bootssteg aufgebaut: viele, viele Essensstände, es wird thailändische Musik gespielt, Souvenirs en mass. Eine richtig gemütliche Atmosphäre und das Omelett, gefüllt mit Bambussprossen, Koriander, Frühlingszwiebeln und Kokosflocken, war fantastisch!

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Die Tour ging 1,5h und in dieser Zeit erlebten wir ein ganz anderes Bangkok. Viele kleine Häuser auf Stelzen ragen aus dem Wasser, davor spielen oder waschen sich Kinder, Wäsche hängt vor den Häusern, es ist sehr grün. Alles wirkt ruhig und friedlich – und das nur einen Steinwurf entfernt vom lauten, bunten und chaotischen Teil Bangkoks.

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Am 10. Februar, hier Chinese New Year, machten wir uns auf nach Chinatown. Es ist kaum zu beschreiben was wir hier erlebten. Riesige Menschenmassen, bunt dekorierte Straßen und Läden, überall der Geruch nach Essen, Musik und Tanz – trotzdem alles zivilisiert, ruhig und sehr feierlich. Wo sich in Deutschland die Bierbuden aneinanderreihen würden, stapeln sich hier Stände mit kühlen alkoholfreien Getränken sowie Tee- und Kaffeevariationen und kleinen Snacks in großer Vielfalt.

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Die Tage rasten so vor sich hin und schon hieß es wieder Abschied nehmen von den Zweien, die sich auf Richtung Norden machten, während wir den Nachtbus in den Süden Thailands buchten. Die Fahrt war mehr als abenteuerlich. Um 18 Uhr ging es los, um 3 Uhr wurden wir ohne ein Wort müde und verschlafen am Pier rausgelassen, wo wir bis halb 7 morgens auf Holzbänken oder Plastikstühlen schliefen, quatschten, Mücken zählten und anderes. Keiner wusste wann und wie es weitergeht – ziemlich abgefahren. Um halb 7 fuhr dann von dort aus das Boot nach Koh Tao, unsere erste Inselstation. Gegen 10 Uhr kamen wir endlich dort an, noch erstaunlich fit, und verweilen hier noch immer. Dazu aber dann das nächste Mal 🙂

Liebe Grüße aus der Sonne,

Nadine und Lennart



Nordvietnam: Von einem Extrem ins Andere

7 02 2013

In Hanoi erlebten wir ein bisschen die Extreme Vietnams.  Unser erster Tag in der Hauptstadt war alles andere als entspannt. Die Suche nach einem zuverlässigen und glaubwürdigen Reisebüro für eine Tour durch die Halong Bucht gestaltete sich als ziemlich schwierig. Zu viele schwarze Schafe reihen sich unter den Anbietern und wovon die Einen dringend abraten, wird von Anderen bedingungslos empfohlen. Am Ende buchten wir eine etwas teurere 2-Tages-Tour auf der Cristina Deluxe Cruise, in der Hoffnung man bekomme das, wofür man zahlt und so viel sei schon einmal gesagt: Die Halong Bucht ist eines unserer Highlights der bisherigen Reise.

Nachdem wir gebucht hatten drehten wir eine Runde um den Hoam-Kiem See in der Altstadt und besuchten den auf einer Insel liegenden Ngoc Son Tempel. Es gibt eine Legende über eine Schildkröte, die mit einem vietnamesischen Schwert im See verschwand um es den Göttern zurückzugeben. Aus diesem Grund thront eine zweite Insel auf dem See mit dem so genannten Schildkrötenturm.

DSC01472 Schildkrötenturm
Am Abend besuchten wir das Wasserpuppentheater in Hanoi. Das Stück war in 10 Episoden unterteilt, in denen auf beeindruckende Weise Legenden nacherzählt wurden und Aspekte der Kultur und Mentalität der Vietnamesen wurden dargestellt. Licht- und Wassereffekte, Puppenkostüme sowie die musikalische Untermalung des Stücks waren unerwartet aufwendig, dazu die roten Samtsitze im Saal – die perfekte Theater-Atmosphäre war geschaffen.

Am zweiten Tag widmeten wir uns den Sehenswürdigkeiten Hanois. Wir besuchten den Ho-Chi-Minh Komplex mit seinem Mausoleum, in dem der ehemalige Präsident des Landes ruht, suchten die Ein-Säulen-Pagode auf und verbrachten Zeit im Ho-Chi-Minh-Museum. Anschließend besichtigten wir den Literaturtempel, die erste Universität des Landes. Heute wird er aber nicht mehr als solche genutzt. Auch die laute, quirlige, bunte Altstadt nahmen wir näher ins Visier, doch so richtig wurden wir mit der Stadt nicht warm.

Da kam die Tour zur Halong Bucht am nächsten Tag genau richtig (auch wenn es leider regnete). Unsere Gruppe von knapp 20 Leuten kam gegen Mittag beim Schiff an. Unerwartet groß, sauber und nett eingerichtet wartete es auf uns. Beim Mittagessen wurde nicht gespart – es gab Reis, Fisch, Garnelen, Gemüse, Hühnchen, kleine Küchlein und Salat. Kaum aufgegessen ging es los mit dem Programm. Wir wanderten durch den beeindruckenden Sung Sot Cave, fuhren Kajak auf dem türkisblauen Wasser der Bucht und bestaunten die herausragenden Felsen vom Aussichtspunkt der TiTop Island.

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Zurück auf dem Boot bereiteten wir gemeinsam Frühlingsrollen vor, bevor uns dann ein leckeres, noch umfangreicheres Abendessen erwartete. Und dann ging die Karaoke los. Ja, Karaoke. Unser freundlicher, lustiger Tourguide machte den Anfang um das Eis zu brechen und entgegen unseren Erwartungen hing das Mikrofon anschließend nie länger in der Schwebe. Am Ende sangen von uns 19 Gästen zwar nur 6 (darunter Nadine), doch die Crew betörte uns zwischendurch auch immer wieder mit ihrem vietnamesischen Gesang und so wurde es ein lustiger Abend.
Am zweiten Tag relaxte man dann einfach noch auf dem Boot bevor wir gegen Mittag wieder in den Hafen einfuhren. Bis dahin hatte man auch schon wieder Frühstück und Lunch gehabt und ist ein paar Stunden durch die Bucht geschippert, vorbei an Felsen, die wie kämpfende Hähne aussehen sollen. (Viel Fantasie haben sie, die Vietnamesen!)

Und dann war die Tour schon wieder zu Ende – ein kleines Highlight unserer Reise. Nicht zuletzt auch aufgrund der netten Bekanntschaft, die wir bereits auf der Fahrt zum Boot gemacht haben. Ein junges deutsches Paar, das den Stress des Studiums schon bewältigt hat und gerade ins Arbeitsleben eingestiegen ist. Unsere Zukunft! 🙂

DSC01689Am Strand der TiTop Island

Zurück in Hanoi konnte die Friede Freude Eierkuchen-Stimmung leider nicht anhalten. Wir mussten uns um den Transfer zum Flughafen kümmern und das war schwieriger als gedacht. Wir wollten den bequemen Weg gehen und zusammen mit jemand anderem ein privates Taxi vom Hotel aus buchen. Bequem gab leider Ärger und wurde unbequem.
Innerhalb von 10 Minuten wurden uns 4 verschiedene Fix-Preise genannt, das eine Mal hätten wir uns verhört, der zweite Preis galt plötzlich nur noch für eine Person, obwohl sie mehrmals sagten, der Preis sei „per car“, der dritte Preis war dann solange der ‚Richtige‘ bis ihnen einfiel, dass es doch 5 Dollar teurer wäre, schließlich würde ein Auto beladen mit 3 Personen ja viel mehr Sprit verbrauchen als mit nur einer Person. Um sein Argument zu untermauern fragte er Nadine dann auch gleich nach ihrem Gewicht. Irgendwann reichte es uns dann auch. Die ständige Preisänderung machte uns misstrauisch und folglich machten wir uns auf die Suche nach einem anderen sicheren Transfer. Leichter gesagt als getan: Minibusse fahren nur ein Mal am Abend, ob man noch einen Platz kriegt ist fraglich und vorbuchen ist nicht möglich. Selbst organisierte Taxifahrer heucheln günstige Preise zum Flughafen vor um einem auf Hälfte der 35 km langen Strecke die Wahl zu lassen zwischen einem saftigen Aufpreis oder man wird ausgesetzt – davor warnen leider auch Einheimische. Mit viel Kleingeld in der Tasche, direkt verstaut neben einem Plan B, Plan C und einem großen Päckchen Zeit, wanderten wir zum lokalen Busbahnhof und hofften das Beste – wir hatten Glück und fanden schnell die richtige Haltestelle, von wo aus uns ein Local Bus zum Flughafen brachte – für unglaubliche für 25ct pro Person.  Schade, dass so ein problemloser Ablauf keine Selbstverständlichkeit ist.

DSC01788 Die Altstadt in Hanoi

In Hanoi sind die Vietnamesen so sehr aufs Geld fokussiert, wie wir es bisher in keiner anderen Stadt erlebt haben und wir hatten letztendlich genug davon. Selbst Theaterkarten kaufen konnte in endlosen Diskussionen enden  und man wurde einfach das Gefühl nicht los, niemandem trauen zu können. Unsere Abreise kam somit zum richtigen Zeitpunkt und wir freuen uns sehr nun nach einer langen Nacht am Flughafen endlich wieder in Bangkok zu sein. Schade eigentlich, denn zeitweise haben wir Vietnam sehr genossen und neben der schönen Landschaft hat das Land mit Hoi An, Saigon und Nha Trang drei Städte, in die wir auch gerne irgendwann zurückkehren würden. Vielleicht verändert sich bis dahin ja auch etwas an der Lebenseinstellung der Vietnamesen.

Viele Grüße also wieder aus dem schönen Thailand!

Lennart und Nadine

Die komplette Fotogalerie von Vietnam findet ihr nun hier.



Die tapferen Schneiderlein von Hoi An und auf den Spuren der alten Kaiser

2 02 2013

Der Nachtbus von Nha Trang nach Hoi An war etwas abenteuerlich. Wir hatten dieses Mal ein anderes Busunternehmen gewählt und landeten in einem recht alten Bus mit weniger komfortablen Sitzen. In den Gängen saßen und lagen viele Vietnamesen eng aneinander gereiht wie die Hühner auf der Stange und verbrachten dort die ca. 12stündige Fahrt. Wir konnten trotzdem recht gut schlafen und hatten so noch genug Zeit auch an diesem Tag Hoi An zu entdecken.

Hoi An mit seinen 110.000 Einwohnern liegt in der Mitte Vietnams, nur 4km von der Küste entfernt. Hier findet man schöne französische Kolonialbauten in Gelb und viele gemütliche Restaurants und Kneipen direkt am Fluss. Doch vor allem findet man hier Schneidereien. Sie reihen sich wie Perlen aneinander und zusammen sollen es über 200 sein.

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Wir verschafften uns einen Überblick und stürzten uns ins Shoppingvergnügen: Anzug, Hemden, Kleider, Mantel, Blazer, Schuhe… wir fanden kein Ende und alles stellte sich als anstrengender heraus als vorher gedacht. Farbe, Material und Schnitt mussten bestimmt werden, Maße wurden genommen, am nächsten Tag zur Anprobe, Änderungen wurden festgelegt, dann noch einmal zur Endkontrolle. Es hat unglaublich viel Zeit und Energie in Anspruch genommen und auch wenn wir sehr zufrieden mit unserer Auswahl sind, so waren wir doch erleichtert als endlich alles in einem 9kg schweren Paket verstaut war und wir es auf dem Weg nach Deutschland wussten. Es in ein paar Monaten zu öffnen wird sicherlich wie Weihnachten!

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Zwischen all dem Shoppen wollten wir uns die Sehenswürdigkeiten Hoi Ans ansehen. Wir kauften uns dafür ein sündhaft teures Ticket, das Eintritt zu 5 Sehenswürdigkeiten gewährte. Da wir schnell merkten, dass diese ‘Sehenswürdigkeiten’ nicht wirklich sehenswert waren, haben wir das Ticket an zwei andere Touristen wieder verkauft. Vorher besuchten wir aber noch einen kleinen Teil der Stadt, der nur über eine Brücke zugänglich war. Hier gab es viele kleine Läden, die handgeschnitzte Figuren, schöne Bilder und andere handgefertigte Waren verkauften.

Für einen Tag buchten wir eine Tour nach My Son, eine Tempelanlage der Cham aus dem 10. Jahrhundert. Die Anlage wurde von den USA im Vietnamkrieg bombardiert, sodass My Son nun eher als Tempelruine bekannt ist. Nach Angkor Wat haben es die Tempel nicht leicht uns zu beeindrucken, doch ein Detail fesselte uns doch: Mit internationaler Hilfe wird versucht die zerstörten Teile der Tempel zu rekonstruieren, doch konnte bis heute nicht herausgefunden werden mit welcher Technik die Cham damals die Tempel bauten. Während die 1000 Jahre alten Steine noch aussehen wie neu, sind die 30 Jahre alten Steine bereits überwuchert mit Moos und von der Vegetation beschädigt.

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Nach der Besichtigung ging es mit dem Boot zurück nach Hoi An mit einem kurzen Abstecher zur Woodcarving Village, wo Einheimische ihre Handfertigkeit beim Schnitzen unter Beweis stellten. Leider war die Tour eher ein Flop: um die 40 Leute auf einen anstrengenden Tourguide war nicht was wir (oder einer der anderen) erwartet hatten.

So machten wir uns am Tag darauf wieder auf eigene Faust auf den Weg, liehen uns Fahrräder und fuhren Richtung Küste. Dort wollte uns ein Vietnamese in seinem kleinen Glashäuschen weis machen, wir dürften mit dem Fahrrad nicht weiter über die Straße fahren und wies uns auf einen gebührenpflichtigen Parkplatz. Nicht mit uns! Wir drehten um, wählten eine Seitenstraße und nach einem Umweg von vielleicht 2 Minuten erreichten wir den Strand. Auf der Rückfahrt wählten wir eine weniger belebte Strecke voll mit Reisfeldern in einem unglaublichen Grün.

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Nach 5 Tagen verließen wir Hoi An wieder in Richtung Hue, die alte Kaiserstadt, die bis 1945 auch Vietnams Hauptstadt war. Von hier aus regierte die Nguyen-Dynastie das Land. Wir hatten einen straffen Zeitplan und haben uns nach Ankunft direkt auf einen Roller geschwungen um die Thien Mu Pagode zu besichtigen. Sie wird auch die Pagode der himmlischen Frau genannt, weil der Legende nach eine Frau den Platz als göttlichen Ort bestimmte, den Bau einer Pagode verlangte und anschließend in einer Wolke verschwand.

Weiter ging es zur Grabstätte von Tu Duc, dem vierten vietnamesischen Kaiser der Nguyen-Dynastie. Er ruht an einem kleinen See umgeben von Kiefern und schönen Bauwerken. Die Anlage war sehr groß und beeindruckend.

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Thien Mu Pagode und eine Art Grabkapelle in Tu Ducs Grabstätte

Für die Grabstätte des Minh Mang kamen wir leider zu spät. Diese hatte gerade geschlossen als wir dort ankamen. So gaben wir uns mit dem einen Kaisergrab zufrieden und fuhren zurück in die Stadt. Unglücklicherweise hatten wir einen Roller mit defekter Tankanzeige erwischt und blieben auf dem Rückweg prompt liegen. Der Schrecken war nur von kurzer Dauer – 100m weiter verkaufte jemand Sprit aus Plastikflaschen und die Reise konnte weitergehen!

Am nächsten Tag besichtigten wir die Hauptattraktion Hues: die Zitadelle, eine von einer Mauer umgebene Festung, und die sich darin befindende verbotene Kaiserstadt mit einem Umfang von 2,5km. Hier findet man schöne Gärten und Zeremoniehallen, ein Theater und Wohnhäuser der kaiserlichen Familie. Vieles muss restauriert werden, da die USA auch diese Anlage nicht mit Bombardierungen verschonte. Die Zitadelle gefiel uns sehr gut und wir verbrachten einige Stunden mit der Besichtigung. Trotzdem fehlte uns dort irgendwie ein Highlight, etwas, das aus Allem noch hervorsticht.

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Am selben Abend verließen wir Hue wieder und machten uns auf zu unserer letzten Etappe in Vietnam: Hanoi im Norden Vietnams. Dort erwartet uns dann wieder das moderne Vietnam und viel Trubel. Und natürlich eine Tour durch die Halong Bucht.

Liebe Grüße,

Lennart und Nadine

Bilder von Hoi An und Hue findet ihr hier in unserer Fotogalerie.