Südvietnam: Mekong Delta und Saigon

21 01 2013

Unsere Reise durch Vietnam begann etwas schwierig. Innerhalb von 3 Tagen buchten wir maßlos überteuerte Bustickets, diskutierten mit Hostelmitarbeitern minutenlang um Zimmerpreise, weil sie uns immer wieder falsche Informationen gaben um uns zum Einchecken zu bewegen (am Ende haben wir uns einfach ein anderes Hostel gesucht), buchten eine Bootstour, bei der wir aber nur einen der zwei Programmpunkte ansteuerten und ließen uns von einem Taxifahrer anschreien, den wir darauf hinwiesen, dass der von ihm genannte Preis nicht mit dem Taxameter übereinstimmt (natürlich zu seinen Gunsten). Wir sind genervt und frustriert in Saigon angekommen, doch nun nochmal zurück zum Anfang.

Von Kampot aus brachte uns ein Minibus zur Grenze zwischen Kambodscha und Vietnam. Am Grenzübergang klappte alles problemlos und gegen Mittag waren wir in unserer ersten Station im Mekong Delta: Ha Tien. Das Mekong Delta ist die Bezeichnung für eine Region im Süden Vietnams. Hier fließt der Mekong in Form von kleinen Flussarmen durch die Region und mündet in das Südchinesische Meer. Ha Tien ist die Grenzstadt zu Kambodscha und hatte uns leider nicht so viel zu sagen. Die Stadt machte einen netten Eindruck, doch irgendwie fühlten wir uns dort verloren. Überall gab es große Hotels, aber außer uns haben wir dort keine anderen Touristen gesehen.

Am nächsten Tag ging es also weiter nach Can Tho, wo wir eine Bootstour zu den schwimmenden Märkten und zu den Obstplantagen buchten. Morgens um halb 6 ging es los und wir schipperten in einem kleinen Longtailboot zum Markt. Leider wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass der Markt in dem Sinne gar nicht mehr existiert, sondern eher zu einem Güterumschlagsplatz geworden ist. Große Schiffe verladen ihre Früchte, Fische und sonstige Waren auf andere Schiffe. Die richtigen Märkte finden mittlerweile auf dem Land statt, trotzdem gab es noch kleine Longtailboote, die den wenigen Einheimischen und den Touristen ihre Waren anboten. Darunter heißer Kaffee und Nudelsuppe.

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Anschließend fuhren wir zu einer Reisnudel-Fabrik, wo wir gezeigt bekamen wie Reisnudeln hergestellt werden. Reis wird eingeweicht und ausgepresst. Dabei entsteht eine dickflüssige Milch. Diese wird wie ein Crêpe gebacken und getrocknet um anschließend durch eine Nudelwalze in seine Form geschnitten zu werden.

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Die Obstplantage wurde uns dann leider verwehrt, was ein bisschen schade war, denn die Tour hat uns ansonsten gut gefallen. Stattdessen schipperten wir noch 2 Stunden auf dem Fluss lang, durch zugegebenermaßen wunderschöne Landschaft, bevor wir wieder am Bootsanlegesteg ankamen.

Nur 2 Stunden später nahmen wir den Bus nach Saigon, auch Ho Chi Minh Stadt genannt. Dort kamen wir wie gesagt schon etwas frustriert an, besonders Nadine hatte den Tee auf, wie man so schön sagt. Umso schöner ist es da, dass wir zu zweit reisen, dass wir uns aufeinander verlassen können und uns in so schwierigen Situationen gegenseitig aufbauen können. Es ging also noch raus auf die Straße, auf die überfüllte, chaotische, Motorroller-dominierende, laute, bunte Straße mit all den Restaurants und Straßenständen und wären wir nicht noch etwas missmutig gewesen, so hätten wir es geliebt! Unter diesen Umständen betrachteten wir es etwas skeptisch und misstrauisch, erwarteten jeden Moment den nächsten ernüchternden Moment. Dieser blieb jedoch erst einmal aus und auch die nächsten zwei Tage passierte (fast) nichts.

Wir sind durch die Straßen geschlendert, haben uns einige Sehenswürdigkeiten der Stadt angesehen, darunter der Wiedervereinigungspalast und das Notre Dame Saigons, und haben Iced Coffee mit süßer Milch getrunken, unser Standardgetränk hier. Wir haben ein paar Vietnamesen kennengelernt, mit denen wir uns über unsere Kulturen ausgetauscht haben – total spannend! Wir saßen in Parks, gingen durch unsere ersten modernen Shoppingmalls seit Dubai (selbst Bangkok war dagegen schäbig) und lernten wie man bei diesem Ausnahmeverkehr über die Straße geht.DSC00705

So sind wir jetzt richtig in Vietnam angekommen – wieder mit einem guten Gefühl, wieder optimistisch und motiviert und wir freuen uns auf die nächsten 2 Wochen, die uns hier noch bleiben. Generell merkt man, dass hier ein ganz anderer Wind weht als in Laos oder Kambodscha. Das Land ist weiter entwickelt und die Menschen leben nicht in solch einer Armut und Bescheidenheit wie die Kambodschaner. Vietnam ist auch nicht auf den Buddhismus festgelegt und so findet man hier nicht nur stetiges Lächeln und Höflichkeit sondern auch lautes Gemecker und böse Blicke.
Wir sind gespannt was auf uns noch zukommt!

Liebe Grüße ans verschneite Deutschland,

Lennart und Nadine



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