Sonne, Strand und Meer und Müll

16 01 2013

Endlich sollte es also ans Meer gehen. Nach 2 Monaten Südostasien wurde es höchste Zeit einen der Traumstrände zu besuchen von denen hier die Rede ist. Wir machten uns also auf mit dem Bus nach Sihanoukville an der Südküste Kambodschas und suchten unser Guesthouse am Otres Beach auf, ein ruhiger Strand, kein Vergleich zu den anderen Partystränden in Sihanoukville.

Beim Guesthouse angekommen erst einmal die Ernüchterung: ein winzig kleiner Holzschlag, ausgestattet mit lediglich einer Matratze, dreckiger Bettwäsche und einem Ventilator. Toilette und Dusche wurde geteilt. Es erklärt sich von selbst, dass wir uns am nächsten Tag direkt auf die Suche nach einem neuen Guesthouse gemacht haben.

Der Strand hingegen stellte sich als wirklich sehr schön heraus. Ein Kilometer langer Sandstrand mit schönem, kühlen Wasser, das während dem stundenlangem Brutzeln in der Sonne immer wieder eine nette Abwechslung bot. Überall gab es kleine Strandrestaurants und Einheimische spazierten mit frischen Früchten über den Strand.

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Wer möchte konnte sich massieren lassen oder sich einer Pediküre unterziehen, Angebote bekommt man am laufenden Band, darunter auch Sonnenbrillen und Bootstouren. Ja, das kann auch mal anstrengend werden und auch sehr unhöflich wenn mal wieder behauptet wird, dass die Beine eine Rasur benötigen. 😉

So lagen wir 2einhalb Tage am Strand, sind zwischendurch immer mal wieder in den Restaurants verschwunden und abends haben wir im Blame Canada ein Bierchen getrunken und Billiard gespielt. Dort arbeiteten eine Dänin, zwei Schweden und eine Waliserin, mit denen wir uns gut unterhalten haben. Am Samstag abend waren wir auf dem Otres Market, ein kleiner gemütlicher Markt mit Live-Musik und Essensständen. Alles war etwas alternativ und leider waren wir etwas zu früh da um die ganze Atmosphäre am späten Abend noch mitzukriegen und so genossen wir wieder den Sonnenuntergang zurück am Strand und gönnten uns eine Pizza bei Papa Pippo – ein Italiener direkt am Strand mit legendärer Pizza. Wir schwärmen noch jetzt davon! Dünner Teig mit frischen Kirschtomaten, schwarzen Oliven und großen, grünen Basilikumblättern, die uns an zuhause denken lassen. Ein Gedicht!

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So ließ es sich leben, doch auch wenn das Strandleben gefiel, so war das Drumherum irgendwie mittelprächtig. Höhere Preise bei minderer Qualität – sowohl beim Essen als auch bei Unterkünften, die ‘Hauptstraße’ (die einzige Straße, die am Strand vorbeiführt) ist komplett zugemüllt. Das Müllproblem in Kambodscha und Laos ist wirklich traurig. Wo sie gehen und stehen wird abgeladen was nicht mehr gebraucht wird. Zu oft sieht man Einheimische wie sie ihren Müll einfach in die Felder, in Flüsse oder an Straßenränder werfen und so ihre Natur verschmutzen. Da möchte man sie doch manchmal schütteln…

Stattdessen packten wir unsere Rucksäcke und fuhren in die nahe gelegene Kleinstadt Kampot, ein gemütliches Städtchen am Fluss gelegen mit französischen Kolonialbauten, tollen Guesthouses und einer lebhaften Restaurant- und Barszene. Der hier angebaute Pfeffer gilt als einer der Besten weltweit.

Wir unternahmen eine Tagestour mit dem Motorroller und fuhren zu einer der vielen Pfefferplantagen. Dort führte uns ein Kambodschaner über die Plantage, erklärte uns einige Prozesse bezüglich des Anbaus und der Ernte und wie die unterschiedlichen Pfeffersorten (roter, schwarzer und weißer Pfeffer) zustande kommen.

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Danach ging es in die Küstenstadt Kep, bekannt für seinen Krabbenmarkt und den guten Restaurants, in denen frische Krebse mit Kampot-Pfeffer angeboten werden. So stand es dann auch auf unserem Tagesplan, doch nachdem wir erst dem Städtchen nichts Positives abgewinnen konnten, wirkte auch der crab market eher wie ein crap market. Zu guter Letzt waren vor den Restaurants Becken mit den Krebsen ausgestellt und der Anblick der armen Tierchen hat uns dann endgültig den Appetit verdorben. Zurück ging es also mit dem Roller durch die schöne Landschaft. In Kambodscha haben wir zwar nicht ganz so viel von der Natur gesehen, doch hier im Süden scheint uns die Landschaft am reizvollsten. Das Gras ist grüner, überall sind kleine Gewässer und in der Ferne zeichnen sich Hügel und Berge ab. Nur das Müllproblem… das bleibt!

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So haben wir unsere letzten Tage in Kambodscha in Kampot verbracht. Bei Captain Chim gibt es einfach die leckersten Fischgerichte, täglich frisch gefangen. Darunter ein köstliches Seafood-Amok (Fisch in Kokosnusscurry) und Fish and Chips, das die britische Version alt aussehen lässt. Lennart musste wegen Ohrenschmerzen noch einmal zum Arzt – er hatte seit dem Strandaufenthalt in Sihanoukville Probleme damit. Er fragte bei Captain Chim nach dem Weg und wurde gleich vom Captain persönlich mit dem Moto hingebracht. Alles war halb so wild – lediglich eine Ohrreinigung war fällig. Zum Dank an Chim gabs dann beim nächsten Essen ein kleines Trinkgeld. 🙂 Am letzten Abend hat sich die junge Kellnerin bei uns bedankt, dass wir so oft dort zum Essen gekommen sind. Vielleicht fanden wir auch deswegen anschließend 13! Garnelen in unserem Curry.

Morgen früh verlassen wir Kambodscha und reisen nach Vietnam ein. Wir sind etwas aufgeregt, da die Meinungen über dieses Land weit auseinandergehen und lassen uns den Rückflug erst noch offen. Über Kambodscha hingegen können wir nur schwärmen. Für uns hält es die optimale Balance zwischen der Ursprünglichkeit Asiens und dem Komfort des Tourismus. Wir durften tief eintauchen in die Kultur und Architektur der Khmer in Siem Reap, in die Geschichte Kambodschas in Phnom Penh und in tiefblaues Wasser in Sihanoukville. In Kampot erlebten wir noch einmal den Alltag der Kambodschaner und im ganzen Land wurden wir stets mit einem Lächeln empfangen.

Also Kambodscha, danke für die schöne Zeit!

Lennart und Nadine

PS. Die komplette Fotogalerie von Kambodscha findet ihr nun hier.



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