Weihnachten auf den 4000 Inseln

28 12 2012

Am Tag vor Heilig Abend waren wir auf den 4000 Inseln im Süden von Laos angekommen. Wir hatten uns für die Insel Don Khon entschieden, da es als eher ruhige Insel bekannt ist, gut zum entspannen. Wir hatten unseren Bungalow schon vorher gebucht, da wir nicht wussten wie es hier um Weihnachten herum aussieht, doch an Unterkünften mangelt es hier nicht. Es ist mittlerweile auch ganz ungewohnt “die Katze im Sack” zu buchen, da wir uns sonst immer erst eine Unterkunft ansehen, bevor wir uns entscheiden dort einzuchecken. So mussten wir hier auch hinnehmen, dass beim Luxus-Bungalow, den wir uns über Weihnachten gönnen wollten, lediglich der Preis auf Luxus plädierte. Nichtsdestotrotz war es eine nette Unterkunft zum Verweilen. Der Bungalow und das Badezimmer waren sauber, wir hatten eine Hängematte und einen Liegestuhl vor der Tür und hätten von unserer Terrasse direkt in den Mekong springen können. Das Wetter war heiß und so haben wir uns die ersten Tage gesonnt, unsere Bücher verschlungen, den Laoten beim fischen zugesehen und den Sonnenuntergang genossen.

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Und dann war auch schon Weihnachten!
Um das Fest nicht einfach so an uns vorbeiziehen zu lassen haben wir uns mit einer größeren Gruppe zum Essen getroffen. Ein Kommilitone von uns war zufällig auch über Weihnachten hier auf der Insel und wir hatten uns verabredet. Wie es hier dann so kommt, kennt jemand jemanden und der kennt jemanden und so saßen wir am Ende mit 13 Leuten um einen gedeckten Tisch. Es gab Kartoffelcurry und Reis, Ente, Laap (ein laotischer Salat mit Fleisch und viel Ingwer), gebratene Nudeln und Frühlingsrollen. Man quatschte und trank, sang und tanzte zusammen. Immer mehr Leute tauchten aus dem Nichts auf und stießen zu uns – ein richtig netter Abend!

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Auch der erste Weihnachtsfeiertag wurde gefeiert. Eine Geschichte für sich. Nachdem sich hier über Heilig Abend so viele Bekanntschaften geschlossen haben, haben sich einige davon am nächsten Morgen bei einem kleinen Restaurant selbst zum Weihnachtsdinner eingeladen. Der Laote, der das Restaurant betrieb, wurde ganz blass und entschuldigte sich dafür, nicht genügend Enten dafür zu haben. Unter der Gruppe waren jedoch ein Australier, der dort eine eigene Farm betreibt, und ein Brite, von Beruf Koch. Die Beiden boten an am nächsten Tag auf Entenjagd zu gehen und kamen tatsächlich mit fünf Enten zurück. Der Laote hatte noch zusätzlich vier besorgt und gemeinsam wurden sie aufgehangen, getötet, gerupft… kurz: neun Enten lagen wenig später auf dem Weihnachtsgrill. Wir sind kurz danach dazu gestoßen und so wurde auch der erste Weihnachtstag richtig schön gefeiert. Es fand noch eine andere Art von Wichteln statt, Secret Santa genannt, und es wurde wieder gequatscht, getrunken, getanzt, gesungen. Ein eher wenig musikalischer Brite hat ein paar Weihnachtslieder zum Besten gegeben, Lao Lao Flaschen wurden geleert, (ein eigentlich illegaler Reiswhiskey, der aber selbst von der Regierung hergestellt wird) und die Franzosen setzten mit ihrem Rock ‘n Roll Tanz die Musikanlage außer Gefecht – herrlich!

An den anderen Tagen haben wir wie gesagt viel in unseren Hängematten gelegen, abends haben wir uns zum Essen verabredet. Um noch ein bisschen mehr von der Insel zu sehen haben wir uns Fahrräder geliehen, sind damit bis zur Südspitze gefahren und auf anderem Wege wieder zurück. Die Zeit hier ist unglaublich schnell vergangen, wir haben hier richtig Urlaub gemacht und Energie getankt für unsere nächste Station.

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Heute haben wir Laos verlassen und sind bereits in Kambodscha angekommen. Laos hat uns wirklich gut gefallen, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie wir es anfangs erwartet hatten. Die Landschaft ist atemberaubend, die Lebensweise faszinierend und mit Luang Prabang trumpft das Land auch städtemäßig auf. Doch der schleichende Transport, das oftmals mittelmäßige Essen und die teilweise unfreundlichen oder einfach gleichgültigen Laoten machten das Reisen etwas anstrengender, wobei man die Menschen hier wirklich nicht alle über einen Kamm scheren kann. Dazu kommen natürlich auch unsere kleinen Kränkeleien, was alles etwas Schwieriger gemacht hat. Viel Geduld und Gelassenheit waren gefragt – und das war manchmal leichter gesagt als getan. Gerade jetzt wo wir in Kambodscha sind fällt noch einmal extremst auf, wie ruhig Laos eigentlich die ganze Zeit war und wir fühlen uns hier im Trubel doch etwas wohler. Trotzdem… wenn wir zurückdenken an die letzten 25 Tage, dann haben wir so viele eindrucksvolle Bilder vor Augen, dass wir dieses Land nur jedem ans Herz legen können.

Sábaai-dii und viele Grüße!

Lennart und Nadine

Die komplette Foto-Galerie von Laos könnt ihr nun hier einsehen.



Das Bolaven Plateau

23 12 2012

Von Vientiane aus ging es nicht per “normalem” Bus in das 670km entfernte Pakse, sondern per Sleeping-Bus, eine Art Jugendherberge auf 4 Rädern. Ausgestattet  mit zwei Reihen Etagenbetten, die jeweils doppelt belegt wurden, machte unser Schlafquartier sofort einen recht komfortablen Eindruck. Zumindest für uns, da es sicherlich angenehmer ist, sein 90cm Bett mit einer bekannten Person zu teilen und nicht mit einem fremd zugewiesenen Parnter. Der Bus ruckelte uns dann schnell in den Schlaf und ließ uns erst ca. 1 Stunde vor Ankunft wieder aufwachen, die dazwischenliegenden 11 Stunden vergingen dann “wie im Schlaf”.

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In Pakse angekommen war ein Guesthouse schnell gefunden. Nach kurzer Regenerierung ging es in die Stadt. Wir haben uns ein kleines Café gesucht, wo wir eine ganze Weile verbracht haben bevor es abends zu einem kleinen Inder ging (ja, wieder indisch!), der mindestens genau so gut war wie der Inder in Vientiane.

Grund für unseren Besuch war aber eigentlich nicht die Stadt Pakse selbst, sondern das anliegende Bolaven Plateau, eine Hochebene, in der unter anderem Kaffee und Tee angebaut werden und das viele Wasserfälle beherbergt. So liehen wir uns wieder einmal einen Motorroller, um eine 220km lange Tour an zwei Tagen zu bewältigen.

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Der erste Tag war für uns leider eher enttäuschend. Von großen Kaffeeplantagen war kaum eine Spur, es lagen wenig Attraktionen auf dem Weg und die Landschaft hier im Süden ist generell nicht so faszinierend wie die des Nordens. Hier ist es wesentlich flacher, die Hitze führt zu Trockenheit, die Felder ähneln fast schon Savannen. So haben wir am ersten Tag viele Kilometer zurückgelegt ohne größere Pausen. Gestoppt haben wir lediglich an 3 verschiedenen Wasserfällen, die jedoch alle nur einen kurzen Besuch hergaben, sowie an einem Straßenimbiss zum Nudelsuppe essen.

Gegen Nachmittag kamen wir in Tad Lo an, ein kleines laotisches Dorf, in dem wir unsere Nacht verbrachten. Nachdem wir eine Unterkunft gefunden hatten verbrachten wir doch noch einen ganz netten Abend mit leckerem Essen und Karten spielen in einem kleinen Restaurant.

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Zu Beginn des zweiten Tages waren wir beide etwas skeptisch bezüglich der Weiterfahrt, hatte uns die Strecke des ersten Tages ja nicht wirklich überzeugen können. Doch schon wenige Kilometer nach Tad Lo veränderte sich die Landschaft zum Besseren. Mehr und mehr Kaffeepflanzen und -plantagen kamen in Sicht, alles wurde grüner. In jedem Dorf lagen große Planen mit Kaffeekirschen zum Trocknen aus und überall wurde Lao Coffee zum Kauf und Verzehr angeboten. Das Wetter war etwas kühler als am Tag zuvor, was uns sehr recht war, und Lennart hatte nun endgültig das manuelle Schalten beim Motorroller raus. Alles sprach für einen schönen Abschluss der Tour.

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Auch die Wasserfälle auf dieser Strecke waren faszinierender und schöner, darunter der Tad Yuang Waterfall und der Tad Fane Waterfall. Bei letzterem stürzten zwei kleine parallel laufende Bäche abrupt knapp 200m in die Tiefe. Am Aussichtspunkt befindet sich auch ein kleines Resort, wo wir noch einige Zeit saßen und Lao Coffee tranken. Der Kaffee wird in Laos traditionell relativ süß und mit Kondensmilch getrunken, hat uns aber beiden sehr gut geschmeckt. Wir konnten uns eine Weile beim Karten spielen entspannen bevor es wieder zurück nach Pakse ging, wo wir uns von unserem Motorroller trennten und ein neues Guesthouse bezogen. Der zweite Tag hatte uns die Tour gerettet und zurück bleiben doch sehr schöne Erinnerungen daran.

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Den Abend in Pakse ließen wir dann beim Inder ausklingen, heute morgen geht es weiter auf die 4000 Inseln. Wie das mit dem Internet dort aussieht wissen wir noch nicht, wir werden aber auf jeden Fall Weihnachten an euch alle denken und wünschen euch im Voraus schon ein schönes Fest.

Liebe Grüße,

Lennart und Nadine



Laotische Städte

19 12 2012

Von Muang Ngoi aus ging es mit dem Minivan nach Luang Prabang. Eigentlich wollten wir den Bus nehmen, doch der war zum Zeitpunkt unserer Ankunft am Busbahnhof schon voll und so mussten wir fast 4 Stunden auf die nächste Möglichkeit warten. Gegen Abend sind wir dann endlich in Luang Prabang angekommen. Die Stadt gilt als eine der schönsten Südostasiens und das ist gut nachvollziehbar. Die Stadt verströmt eine sehr gemütliche Atmosphäre mit den französischen Kolonialbauten, dem vielen Grün, den Palmen inmitten der Stadt und der Lage an gleich zwei Flüssen: dem Nam Ou und dem Mekong. Der Tourismus hat hier natürlich Einzug gehalten. Es gibt zahlreiche Cafés und Restaurants sowie Touristenbüros, aneinanderreihende Straßenstände, die Pfannkuchen, Baguettes, oder Fruchtshakes verkaufen, zahlreiche Fahrradverleihe und Tuk Tuks ohne Ende – genau das, was wir nach der letzten Woche brauchten.

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Im Zentrum der Stadt gibt es einen 100m hohen Hügel, der Phu Si, auf dessen Gipfel eine Tempelanlage zu finden ist. Die Tempelanlage ist etwas größer, beinhaltet unter anderem mehrere Buddhastatuen, eine kleine Höhle mit einem Buddha-Schrein und einen riesigen Buddha-Fußabdruck, alles getrennt durch viele Treppenstufen. Es war unser erster Tempelbesuch in Laos und die Atmosphäre dort über der Stadt hat uns wirklich gefallen.

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Dann war auch schon Nadines Geburtstag, am 12.12.12! Wir sind morgens schön in der Joma Bakery frühstücken gegangen und haben unseren ersten laotischen Kaffee getrunken. Danach haben wir eine Hin-und Rückfahrt mit einem Songthaew zum Tat Kuang Si Waterfall gebucht. Natürlich haben wir schon einige Wasserfälle in Thailand und Laos gesehen, aber diesen durften wir uns nicht entgehen lassen. Der größte Wasserfall ist um die 60m hoch. Folgt man der Wasserströmung passiert man viele kleinere stufenförmige Wasserfälle. Das Wasser sammelt sich in zahlreichen türkisblauen Becken und wie viele andere haben wir es uns nicht entgehen lassen darin zu schwimmen.

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Zurück in Luang Prabang waren wir dann erst einmal Kuchen essen, bevor wir uns eine Stunde lang in einem Spa-Resort massieren ließen. Weiter gings zum Abendessen in ein kleines Restaurant und fertig war der perfekte Geburtstag.

Die restliche Zeit in der Stadt sind wir sehr ruhig angegangen, haben in mehreren Bücherläden gestöbert und sind in den Straßencafés direkt am Mekong hängen geblieben. Abends haben wir uns den Sonnenuntergang am Fluss angesehen und danach ging es auf den Nachtmarkt. In einer Seitenstraße wurden riesige vegetarische (!) Buffets aufgebaut. Für umgerechnet einen Euro konnte man seinen Teller so vollschaufeln wie man wollte. Es brauchte ein paar Versuche bis wir ein bisschen maßvoller an die Sache rangingen ;).

DSC09185(Das Fleisch auf dem Foto musste extra gezahlt werden, alles andere war halt vegetarisch.)

Nach diesen schönen Tagen wollten wir nun auch die ruhige Hauptstadt, oder sagen wir mal das Hauptstädtchen von Laos kennenlernen – Vientiane. Wir buchten also einen Bus, der erst 8, dann 9, dann 10 Stunden brauchen sollte und der uns letztendlich in 12 Stunden an unser Ziel gebracht hat. Unglaublicherweise haben wir davon keine Sekunde in unsere Bücher geschaut, sondern entweder gequatscht oder aus dem Fenster gestarrt – die Landschaft ist und bleibt hier atemberaubend! Am Ende wurde die Fahrt aber doch sehr anstrengend. Nach Lennart hatte sich nun auch Nadine was eingefangen und die lange Fahrt hat doch Wirkung gezeigt.

Wir wollten um die 2 Tage in Vientiane bleiben – hieß es doch, dass die Stadt nicht viel zu bieten hat. Das mag auch sein, doch hatten wir da noch nicht mit den Matratzen unseres Guesthouses gerechnet. Die garantierten uns hier nämlich den bisher besten Schlaf in Südostasien, zusammen mit den gut abzudunkelnden Zimmern und der ruhigen Lage. Die ersten zwei Tage war Nadine ans Bett gebunden, sodass wir mit gutem Gewissen einfach liegen blieben und Fernseh guckten (gut, dass nur noch Zimmer mit TV frei waren). Die nächsten Tage vermischten wir das faulenzen mit verschiedenen Aktivitäten: das Visum für Kambodscha wurde beantragt, unsere Bücher wurden gegen Neue ausgetauscht, wir sind mit dem Fahrad durch die Stadt gefahren, haben den Nacht- und Morgenmarkt besucht und Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Darunter eine Art Triumphbogen und Laos’ wichtigstes Nationalmonument, eine goldene Stupa.

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Direkt am ersten Abend hier waren wir bei einem kleinen Inder namens Ashifa essen und sind ihm heillos verfallen. Wir haben immer wieder andere Speisekarten durchforstet und sind doch immer wieder bei Ashifa gelandet, insgesamt vier mal. 🙂

Heute verlassen wir Vientiane und fahren mit dem Nachtbus direkt in den Süden von Laos.

Bis bald,
Lennart und Nadine

Fotos von Laos findet ihr hier in unserer Fotogalerie.

 



Vom Chaos in Laos

10 12 2012

Nachdem wir in Thailand noch einen 2-tägigen Stopp in Chiang Rai eingelegt haben wurde es Zeit das Land zu wechseln. Unser 30-Tage Visum sollte bald auslaufen und so fuhren wir mit dem Bus zur Grenze. Von dort aus nahmen wir das Boot über den Mekong und setzten unsere Füße das erste Mal auf laotischen Boden. Die Ausstellung der Visa lief problemlos und kurze Zeit später organisierten wir den Bus nach Luang Namtha, eine Stadt im Nordwesten von Laos.

Über die Transportmittel in Laos haben wir schon einiges gehört: “uralte Busse”, “Motorschäden”, “ewig lange Fahrzeiten”. Unser Bus war tatsächlich eine richtige Klapperkiste und als zur Abfahrtszeit alle bereit waren, sprang dieser erst einmal nicht an. Schon lagen einige Angestellte unter dem Bus am schrauben, andere düsten mit dem Motorroller los und holten Ersatzteile. Gut 75 Minuten später sprang der Motor an (juhu!) und die weitere 3,5stündige Fahrt verlief ohne Probleme.

Die Stadt Luang Namtha ist nicht wirklich spektakulär. Der Nightmarket ist recht klein und gemütlich, bietet jedoch auch keine große Vielfalt an Essen. Dafür ist die Stadt aber für Ausflüge in die Umgebung bestens geeignet und ebenso für Trekkingtouren in den Nam Ha Nationalpark. Letztere haben wir aber nicht gebucht, da wir ja erst vor Kurzem in Chiang Mai die Berge hoch und runter gejagt wurden.

So haben wir an einem Tag mit dem Fahrrad die Gegend erkundet. Wir sind zum Ban Nam Dee Village gefahren, ein kleines Dorf in der Nähe der Stadt und haben uns den nahe gelegenen Wasserfall angesehen. Dann sind wir ein bisschen durch die Landschaft gefahren, die im Vergleich zu Thailands Norden weitaus hügeliger und bewaldeter ist und die uns im Vergleich sogar noch besser gefällt.

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Am zweiten Tag sind wir mit dem Motorroller ins 60km entfernte Muang Sing gefahren, wieder ein kleines Städtchen, wieder eher unspektakulär. Doch die Fahrt dorthin durch die Berge war wunderschön – wenn auch eiskalt!  Kurze Hose und T-shirt vertragen sich nicht so gut mit dem Fahrtwind auf den schattigen Straßen, die von Bäumen und Hügeln umsäumt kein Sonnenlicht sehen. Auf der Rückfahrt sind wir ein kleines Stück durch den Nam Ha Nationalpark gewandert um uns wieder einen Wasserfall anzusehen. Dieser war recht klein, die Kulisse aber, so mitten im Dschungel, war perfekt.

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Das Highlight auf der Tour waren jedoch die kleinen Dörfer an denen wir vorbeigekommen sind. Hier konnte man wirklich noch einen Blick auf das ursprüngliche Laos werfen. Wir sahen Laoten vor ihren Holzhütten sitzen, einige beschäftigt mit Garten- oder Handarbeit, einige reinigten sich über dem Wassergraben. Wir sahen Kinder, die draußen ihre Wäsche wuschen, mit Körben auf den Rücken Holz holten oder einfach in der Sonne zusammen spielten. Viele winkten uns zu und begrüßten uns auf laotisch. Es liefen Hunde, Hühner, Schweine und Kühe über die Straße, in der Sonne trockneten Chilischoten und Reiskörner.

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Die Menschen, das Essen, der Verkehr, die Dörfer… alles ist so ganz anders als in Thailand und zugegeben, die ersten Stunden waren wir etwas skeptisch, ob das so unsere Welt ist. Der Transport dauert ewig, ist unzuverlässig, chaotisch und furchtbar unorganisiert. Laos ist dafür bekannt, ja, aber so geduldig wir auch in Thailand warteten… hier wird der Bogen etwas überspannt. Doch all diese Anstrengungen sind es wert! Hier sehen wir ein Leben, das wir so noch gar nicht kennen und das macht Laos für uns zu einem unglaublich aufregenden Reiseland.

Die nächsten Tage blieb dieser Eindruck erhalten. Erst ging es mit dem Minibus nach Nong Khiaw, ein kleines, gemütliches Dorf, wo wir in einem Horror Bungalow eine Horror Nacht erlebten. Am nächsten Morgen ging es dann total übermüdet mit dem Boot nach Muang Ngoi. Das Dorf liegt auf einer Insel und ist nur per Boot zu erreichen. Hier leben nur 800 Laoten, es fahren keine Autos,  es gibt keinen Internetempfang, kein Telefonnetz und Strom ist nur von 18-22 Uhr verfügbar. Wir werden quasi zum Nichtstun gezwungen und so genießen wir hier unsere Fruchtshakes in Restaurants mit Blick auf den Fluss und die Berge, lesen in unseren Büchern, liegen faul herum oder spazieren ein bisschen durch die Gegend.

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Lennart hatte sich leider eine Magenverstimmung eingefangen, die er hier aber in aller Ruhe auskurieren konnte. Als es ihm dann wieder besser ging sind wir doch noch 10km durch die Berge und Wälder hier gewandert, vorbei an Flüssen und kleinen Höhlen. Nach so einer Anstrengung kommt das Ábendbuffet hier genau richtig: für umgerechnet 1,50 konnten wir uns den Bauch vollschlagen, u.a. mit Fried Noodles, Papaya Salad und Pumpkin Curry.

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Ja, hier in Muang Ngoi lässt es sich sehr gut aushalten! Leider haben wir in Laos nicht so viel Zeit wie wir gerne hätten. 30 Tage sind schnell um und durch die Weihnachtstage sind wir etwas mehr gebunden, da wir dann auf den 4000 Inseln sein möchten. Wir ziehen also langsam weiter Richtung Süden und melden uns bald wieder aus Luang Prabang!

Liebe Grüße,

Lennart und Nadine