Immer weiter Richtung Norden

18 11 2012

Es gibt verschiedene Möglichkeiten von Bangkok in den Norden zu kommen. Wir haben uns für den Zug entschieden, weil es uns am Bequemsten und Günstigsten erschien und vor allem weil er durch die wunderschöne Landschaft fährt. Begleitet wurden wir von einem kleinen Gefühl der Unsicherheit auf diesem ersten Weg: erst Taxi, dann Zug, dann mit dem Boot auf die Insel Ayutthaya, zu Fuß zum noch nicht gebuchten Hostel. Ob das alles so klappt? Es klappte! Kaum am Bahnhof angekommen wurden wir vom Servicepersonal angesprochen und zum richtigen Ticketschalter geführt wo wir das Ticket lösten für die dritte Klasse (nebenbei bemerkt: für 2 Std. Fahrt 15 Baht, ~40 cent!). Kaum standen wir auf dem Gleis kam der Schaffner, gab uns Anweisungen wo wir stehen müssen und begleitete uns schon fast in den Zug als dieser dann eintraf. Bei diesem Service KANN gar nichts schief laufen und auf unseren weiteren Zug- und Busfahrten war es das Gleiche.

In Ayutthaya selbst waren wir 2 Tage. Wir sind bei der Hostelsuche ziemlich schnell fündig geworden und der günstige Preis entschädigte dann halbwegs die Armee Ameisen, die uns am Morgen nach der ersten Nacht erwartete sowie das defekte Wlan und die braune Brühe, die auf einmal aus dem Wasserhahn floss. 😉 Für die letzten beiden Punkte konnte das Hostel aber wohl nichts für. Die ganze Straße schien Probleme zu haben. Gut nur, dass sich die Ruinen nicht in der Straße befanden, so war uns das alles ziemlich egal. Wir haben uns schon morgens Fahrräder geliehen und haben die Ruinen abgeklappert, die uns am Interessantesten erschienen beziehungsweise die den größten Tourismus anziehen :), sind dann noch ein bisschen durch die Stadt geradelt und sind erst gegen Abend wieder im Hostel eingetrudelt.

DSC07065 Wat Phra Mahathat in Ayutthaya

DSC07110 Wat Phra Si Sanphet in Ayutthaya

Historisch hat Ayutthaya ne Menge zu bieten. Es war bis 1767 die Hauptstadt Siams (der damalige Name von Thailand), wurde jedoch nach zahlreichen Verteidigungsschlachten von den Birmanen erobert und fast vollständig zerstört. Daraufhin wurde die Hauptstadt nach Bangkok verlegt. Die Ruinen dienen als Zeugnisse für den damaligen Status der Stadt. Aufgrund der geschichtlichen Aspekte wollen wir gnädig sein, da Ayutthaya für uns sonst nicht so viel zu bieten hatte und dessen Straßen, zumindest im November, eher wie leer gefegt waren.

Weiter gings also mit dem Zug nach Lopburi, einer Kleinstadt weiter DSC07228nördlich, auch bekannt als ‘Die Stadt der Affen’. Hier sieht man weniger Katzen oder Hunde über die Straßen laufen, wie sonst überall in Thailand, dafür aber jede Menge Affen. Rechts, links und vor allem über einem. Für diese verehrten Tiere treten Auto- und Rollerfahrer sogar auf die Bremse; wir kämpfen uns in der Zeit weiter durch den Verkehr. Einen Morgen wurden wir von einem Affen in unserem Hostelzimmer besucht. Trotz stabil wirkendem Fliegengitter vor dem Fenster haben wir ihn misstrauisch angestarrt, ob er nicht doch einen Weg findet unser Zimmer zu verwüsten. Hat er nicht! Aber er ist ne ganze Weile hartnäckig sitzen geblieben.
Insgesamt hatten wir hier zwei sehr entspannte Tage. Die wenigen kleinen Sehenswürdigkeiten haben wir außer Acht gelassen um einfach durch die Straßen zu gehen, über die Märkte zu schlendern und natürlich um zu schlemmen: Nudelsuppen, Pfannkuchen mit Pistaziencreme, Fleischspieße, Mini-Donuts, Fried Vegetables… verhungert sind wir nicht!

Und dann ging es auch schon nach Phitsanulok – nach 1,5h Verspätung genossen wir eine 4stündige Zugfahrt in eine eher uninteressante Stadt, die aber einen sehr schönen Markt hat mit sehr sehr leckerem Sushi. Grund für unseren Besuch war eigentlich der Sukhothai Geschichtspark. Da Sukhothai aber keinen Bahnhof hat, wir dem Zugfahren aber treu bleiben wollten, haben wir uns dazu entschieden nach Phitsanulok zu fahren und von da aus eine Tagestour nach Sukhothai zu machen. Gesagt, getan. Am nächsten Morgen gings mit dem Songtaew – ein überdachter Pick-up Truck mit eingebauten Bänken – zum Busbahnhof. Dort wieder der tolle Service, der uns direkt in den nächsten Bus setzte, der 10 Minuten später abfuhr. Wir hatten sogar eine der seltenen Verbindungen erwischt, bei der der Bus direkt beim Geschichtspark hält und nicht in der 15km entfernten Stadt Sukhothai. Ein bisschen Glück gehört zum Reisen dazu.

Der Geschichtspark ist unglaublich schön. Grasgrüne, weitläufige Parkanlagen mit großen, schattigen Bäumen und Kokospalmen, dazu die malerischen Tempelanlagen, die noch ziemlich gut erhalten sind. Endlich mal wieder Natur! Wir haben uns wieder Fahrräder geliehen und waren so ziemlich flexibel, da die Tempel teils ein gutes Stück auseinanderlagen.

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Nachdem wir den Hauptteil des Geschichtsparks erkundet haben, sind wir mit dem Rad außerhalb der Mauern gefahren, mehrere Kilometer vorbei an kleinen Tempelanlagen. Diese waren zwar nicht mehr so imposant, aber die Landschaft um uns rum war atemberaubend. Reisfelder, Flüsse, grüne Felder, im Hintergrund die Berge. Man fühlte sich richtig frei.

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Gegen 17 Uhr nahmen wir wieder den Bus zurück nach Phitsanulok. Von dort aus ging es heute weiter nach Lampang. Aus der 5stündigen Zugfahrt wurden 7, doch auch wenn die Stadt auf den ersten Blick eher nichtssagend wirkt, so sind wir doch froh den Stopp eingelegt zu haben um hier in unserem gemütlichen schönen Hostel gemeinsam mit einem Italiener und einer Holländerin zu relaxen. Wir sind gemeinsam auf den Nachtmarkt gegangen und haben danach noch in einer Kneipe ein Bierchen getrunken.

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Dieser ruhige Abend hat richtig gut getan, so kurz vor dem Großstadtdschungel in Chiang Mai. Mal sehen was uns dort erwartet.

Die ersten Bilder von Thailand findet ihr jetzt auch hier in unserer Fotogalerie.

Grüße nach Deutschland,
Lennart und Nadine



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3 Antworten zu “Immer weiter Richtung Norden”

  • AneBar sagt:

    Hej, wir waren schon ziemlich gespannt auf Neuigkeiten! Das hört sich ja alles super an, immer wieder NEID 🙂 Ganz liebe Grüße und bis bald! Ane&HB
    Übrigens regnet es hier schon den ganzen Tag!

  • Krisl sagt:

    Wow, klingt ja ziemlich aufregend, eure Tour 🙂 Respekt, dass ihr das so durchzieht! Der Affe hätte mich allerdings erschreckt 😀 Viel Spaß euch noch!! Freu mich schon auf die nächsen News!!

    Grüße aus Amerika!

  • Kathrin u. HW sagt:

    Das hört sich alles so an, als wenn ihr in Asien angekommen wärt. Weiter viel Freude.

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