Into the Wild – von Christchurch nach Queenstown

7 04 2013

“Auf der Südinsel Neuseelands ist es egal wo ihr hinfahrt, dort ist es überall schön!” Diese Worte gab uns Dagmar in Thailand mit auf den Weg und wir wagen es mal, dieses schon jetzt zu bestätigen, auch wenn es Ostersonntag bei unserer Ankunft in Christchurch erst nicht ganz so schien. Die Stadt soll mal viel hergemacht haben, doch seit dem 22. Februar 2011 ist sie nicht wieder zu erkennen. An diesem Tag zerstörte ein großes Erdbeben den Kern der Stadt, darunter den beliebten Cathedral Square und das große Einkaufszentrum. Über zwei Jahre ist es nun her und noch immer liegt viel in Trümmern, Bauarbeiten erschweren den Verkehr und die Einwohner warten auf den Fortschritt der Restaurierungen. Das Zentrum bildet nun eine Ansammlung von Containern, in denen sich kleine Shops, Cafés und Imbisse befinden. Am Ostermontag tummelten sich dort viele Menschen und das so genannte Re-Start Viertel strahlt eine große Gemütlichkeit aus.

DSC04174 Die beeindruckende Christchurch Cathedral 2 Jahre nach dem Erdbeben

Am 02. April konnten wir unseren lang herbeigesehnten Campervan abholen. Die Übergabe lief etwas chaotisch und wir bekamen für die ersten Stunden übergangsweise einen Mietwagen. Um keine Zeit zu verlieren ging es direkt zur wunderschönen Halbinsel Banks Peninsula, die bei zwei Vulkanausbrüchen entstanden ist. Um den Rand sind viele kleine Buchten und Häfen. Es verschlug uns in das kleine französisch wirkende Städtchen Akaroa, wo wir uns an den See setzten und die Herbstsonne genossen. Gegen Abend holten wir unseren Campervan ab, erledigten einen ersten großen Einkauf und machten es uns darin gemütlich. Dank eines free upgrade ist das gute Gefährt gerade einmal fünf Jahre alt und stiehlt hier vielen anderen Campervans die Show. 🙂

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Wir haben nun schon um die 1000km hinter uns gebracht und es ist nicht zu beschreiben wie wunderschön die Landschaft hier in Neuseeland ist. Man wird nicht müde vom Auto fahren: an den Straßen winden sich Hügel und Berge, dann überblickt man wieder weite Felder mit Schafen, Kühen und Rehen, kilometerlang fährt man an tiefblauen Seen vorbei, in der Ferne kann man die dichten Wälder erahnen. Und zwischen all dem Schönen eingebettet findet man dann plötzlich etwas noch Schöneres, wie zum Beispiel den Rakaia River, ein Fluss, so türkisblau, dass man es nicht glaubt bis man ihn selbst gesehen hat.

DSC04236 Rakaia River 
Für den Nachmittag war eine Wanderung am Mount Somers geplant, doch gerade angekommen begann der Regen und dieser prasselte uns noch in den Schlaf. Unser erster kompletter Regentag auf der Reise! Am nächsten Morgen war kein Wölkchen mehr am Himmel und wir machten uns auf zum Peel Forest, wo wir beim Big Tree Walking einen Baum mit 9 Metern Umfang umarmten und wo wir vom Neuseelandfächerschwanz verfolgt wurden, ein aufgewecktes neuseeländisches Vögelchen.
Anschließend ging Lennart noch die Wanderung zu den Ackland Falls, Nadine kämpfte ein bisschen mit einer Erkältung und verzog sich nach halben Weg in die Sonne zum Lesen.

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Weiter ging die Fahrt zum Lake Tekapo, ein See in leuchtend türkis, wie wir es auch schon beim Rakaia River gesehen hatten. Die Farbe lässt sich auf das ‘Gesteinsmehl’ zurückführen, das bei der Aneinanderreibung von Steinen enstand und sich mit dem Schmelzwasser der Gletscher vermischte. Der See ist umgeben von Hügeln und Bergen und in der Nähe findet man eine hübsche, kleine katholische Kirche. Wir haben lange vor dieser wundervollen Kulisse gesessen, zu Abend gegessen und haben dort auch unser Nachtlager aufgeschlagen, bevor es am nächsten Tag weiter zum Mt. Cook National Park ging.

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Der höchste Berg im Nationalpark und gleichzeitig auch in Neuseeland ist der Mount Cook mit seinen 3755 Metern. Die Besteigung ist nur für erfahrene Wanderer und Kletterer geeignet, viele haben hier schon ihr Leben gelassen. Wir beschränkten uns also auf den Nationalpark und machten eine 40minütige Wanderung zum Kea Point View, von wo aus man bei schönem Wetter einen schönen Blick auf den Mount Cook und auf den Mount Sefton hat. Am nächsten Morgen brachen wir zu einer 4stündigen Wanderung durch die atemberaubende Landschaft auf dem Hooker Valley Track auf, vor den Augen (fast) immer die schneebedeckte Bergspitze des Mt. Cook. Gegen Abend machten wir dann noch einen kurzen Abstecher ins Tasman Valley, mit seinem Gletscher und einem See, auf dem 500 Jahre alte Eisschollen schwimmen.

DSC04584 Hooker Valley Track mit Blick auf den Mt. Cook

Bevor wir die Adrenalinstadt Queenstown erreichten hielten wir noch für ein paar Stunden in Cromwell, ein nettes Städtchen mit einer historischen Altstadt direkt an einem See. Wir nutzten die Duschen im Schwimmbad, tankten das Auto und füllten unseren Kühlschrank auf – Dinge, die nun zwischendurch anfallen. Bei einem leckeren Milchkaffee am See sind wir dann wieder zum Genuss übergegangen.

Ja, wir können uns gerade nicht beklagen. Mit unserem Camper sind wir so herrlich mobil, wir frühstücken vor den schönsten Landschaften und teilen uns die Zeit ein wie es uns gefällt. Das Wetter spielt bisher ganz gut mit, denn auch wenn wir schon zwei furchtbar kalte Nächte hatten, so überwiegt doch bisher der Sonnenschein.

Wir hoffen auch bei euch lässt sich langsam der Frühling blicken.

Wir grüßen aus dem Paradies,

Lennart und Nadine

Die ersten Bilder findet ihr hier in unserer Fotogalerie.



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4 Antworten zu “Into the Wild – von Christchurch nach Queenstown”

  • Ulla sagt:

    Tolle Landschaft, viel Weite und sicherlich noch mehr Ruhe
    Euch noch schöne – hoffentlich sonnige – Tage

  • Lilo sagt:

    Jetzt hab ich die ganze Zeit gedacht, ich muss unbedingt in meinen nächsten Urlauben mal nach Asien, aber mit dem Van durch Neuseeland zu fahren, die Weite und das Wasser zu sehen und abends den fantastischen Sternenhimmel über sich zu haben…fantastisch!

  • 242days sagt:

    Hey ihr zwei,
    der Sternenhimmel hier ist wirklich unglaublich. Erst gestern Abend wieder haben wir gestaunt was man hier alles für Himmelsformationen sehen kann.
    Man staunt also nicht nur am Tag sondern auch in der Nacht!

  • Ulla sagt:

    @Lilo bin ganz deiner Meinung, mit dem Van durch Neuseeland das hat was.

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