Die Welt der Schönen und Reichen

21 06 2013

550 Meilen hatten wir vom Grand Canyon nach San Diego, und damit zurück nach Kalifornien, zu überbrücken. Zwischen diesen beiden Stationen gab es keine wirklichen Sehenswürdigkeiten, lediglich die riesigen Imperial Sand Dunes haben wir in unseren Plan aufgenommen. Wie der Name auch sagt sind es riesige Dünen, bestehend aus weichem, weißen Sand, so weit das Auge reicht.

In San Diego angekommen war noch Zeit genug, um im Old Town Historic State Park ein paar der ältesten Gebäude San Diegos’ zu besichtigen. Es ist ein sehr gemütlicher Teil der Stadt, mit einem kleinen Markt, individuellen Läden und guten Restaurants. Vieles davon ist mexikanisch, denn im frühen 19. Jahrhundert stand die Grenzstadt unter großem spanischen und mexikanischen Einfluss.

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Einen ganz anderen Eindruck der Stadt vermittelte das Viertel La Jolla rund um den Mission Beach, eine sehr schicke, fast schon protzige Gegend mit prachtvollen Grundstücken, sonnengebräunten Surfern und Joggerinnen und den teuren Modeboutiquen. Ein Leben wie in einer anderen Welt.
Nach einem Tag in Mexiko widmeten wir uns weiter der Stadt, wo wir am Silver Strand auf der Coronado Island relaxten. Der Sand schimmert tatsächlich silbern auf der Haut. Wir schlenderten durch das von Restaurants dominierte Gaslamp Quarter in Downtown und aßen Tiramisu in einer kleinen Trattoria in Little Italy. San Diego ist wirklich eine sehr relaxte und schöne Stadt, die uns an einigen Ecken dann aber doch etwas zu “posh” daherkam.

Etwas geringere Erwartungen hatten wir an Los Angeles, eine so berühmte Stadt, und doch haben wir selten Gutes davon gehört. Das Wort “schäbig” hingegen ist häufiger gefallen und so erlebten wir für uns eine Überraschung! Es wird vielleicht nicht unsere Lieblingsstadt, doch hat L.A. so einiges zu bieten.

In Downtown stehen große, moderne Gebäudekomplexe gleich neben dem bunten mexikanischen Viertel El Pueblo de Los Angeles. Hollywood mag im Alltag nicht den erwarteten Glamour besitzen, doch sind die Straßen voller Leben, Bars, Geschäften, kostümierten Superhelden und Möchtegern-Stars. Der Walk of Fame hat eine beeindruckende Länge; und dass die Oscarverleihungen geschätzte 50 Meter von einem McDonalds stattfinden, macht die Stars und Sternchen nur menschlicher.

DSC00181  Blick auf ‚Hollywood’s “Walk of Fame” und Disney’s Movie Theatre “El Capitan”

Der Mulholland Drive präsentierte uns dann ein paar schöne Aussichtspunkte auf die Stadt und in Beverly Hills bekamen wir die volle Dosis reicher Amerikaner serviert. Prächtige Villen, Porsche vor den Haustüren und Botox gespritzte Verkäuferinnen auf dem Rodeo Drive faszinierten uns und gleichzeitig konnten wir uns so gar nicht damit identifizieren.
Am touristischen Santa Monica Beach und in Venice fühlten wir uns dann wieder unter unseresgleichen.

Nach all diesem Glamour kam uns das Städtchen Santa Barbara mit seinem besonderen Charme gerade recht. Wir machten eine Tour durch die schöne Kirche Mission Santa Barbara aus dem Jahr 1786 und dem anliegenden Friedhof. Anschließend besichtigten wir den Gerichtshof der Stadt, so prachtvoll und schön mit seinen Gärten, hohen Decken und riesengroßen Wandbemalungen, dass man sich fast auf die Anklagebank wünschen könnte. Auch sonst bestach die Stadt mit ihren schönen Gebäuden und der entspannten Atmosphäre und wir verbrachten einen sehr schönen sonnigen Tag dort. Abgerundet wurde alles bei einem Abendessen am Pier, wo wir der Mundpropaganda zufolge im besten Seafood-Restaurant der Stadt Shrimps in Weißweinsauce aßen.

DSC00300 Mission Santa Barbara

Eine weitere charmante, aber auch touristische Stadt war Solvang. Die Häuser sind im dänischen Stil, es gibt dänische Bäckereien und traditionelle dänische Kleidung. Amerikanisch war kaum etwas, aber alles war sehr gemütlich mit den kleinen Antiquitäten- und Bücherläden, den kitschigen Windmühlen und den vielen Cafés.

Von dort aus war es auch nicht mehr weit zur berühmt berüchtigten Big Sur, ein Küstenabschnitt an der Westküste zwischen Los Angeles und San Francisco. Wie gut, dass wir ein Auto hatten! Diese etwa 100km lange Strecke war wirklich sehr beeindruckend mit ihrer schroffen Felsküste, den hohen Bergen und dem tiefblauen, wilden Meer. An einem Aussichtspunkt konnte man See-Elefanten sehen, die im Sand um die Wette faulenzten.

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In Monterey endete die Big Sur für uns. Hier gab es einen schönen Hafen, fantastische Clam Chowder (Muschelsuppe) an der belebten Hafenstraße Cannery Row und wir beobachteten wilde Seelöwen an einer der Küsten, die Monterey umgibt.

Wir hatten sehr schöne Tage an der Westküste Kaliforniens, doch man kommt nicht umhin, dass die Gedanken immer öfter nach Deutschland schweifen. So wie man vor Abflug im November schon mit den Gedanken in der weiten Welt war, so ist man nun vor Abflug mit den Gedanken wieder daheim.

Doch zwei Sahnehäubchen gibt es noch, auf die wir uns sehr freuen!

Lasst euch überraschen!

Lennart und Nadine

PS. Zu unserer großen USA Fotogalerie geht es hier.



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