Wüstenfieber in Nevada, Utah & Arizona

12 06 2013

“What happens in Vegas stays in Vegas!” Unter diesem Motto wollen wir die Schilderungen unserer Erfahrungen in Las Vegas mal auf ein Minimum reduzieren und euch verschonen von unseren Alkoholexzessen, Gewaltakten, dem Verfall der Spielsucht, unserer Hochzeit und deren Annullierung und was wir mit dem Tiger, dem Baby und der Tätowierung gemacht haben. Trotzdem haben wir einiges aus Las Vegas zu berichten, dem Disneyland für Erwachsene!

Warum Disneyland für Erwachsene? Am Las Vegas Strip reiht sich ein Casino neben das Andere, die meist unter einem bestimmten Motto laufen. Im Paris Las Vegas findet man den Eiffelturm und den Louvre, das New York, New York befindet sich in Repliken ikonischer Gebäude der Metropole, im Caesar’s Palace fühlt man sich in die Antike versetzt und im Venetian spürt man das romantische Italien. Spaß ist hier das Stichwort, Geld das Instrument dazu.
Kritiker mögen sagen es sei grell, bunt und überzeichnet, sucht- und konsumorientiert, alles schlichtweg künstlich. Es ist schwer etwas dagegen zu sagen, denn es ist überzeichnet, teils überheblich und arrogant, dann wieder billig und schamlos. Doch auch dazwischen findet man etwas und gibt man sich der Stadt und seiner Attitüde für einen Tag hin, können es ein paar lustige Stunden werden.

DSC09265 ‘The Strip’

Unseren Aufenthalt begannen wir ganz untypisch mit shoppen in den großen Premium Outlets. Am Abend ging es mit neuen Schuhen zum großen Seafood-Buffet im Golden Nugget Casino in Las Vegas Downtown. Hier in der Fremont Street findet man das alte Las Vegas, das ursprüngliche Stadtzentrum, das nach dem Bau des Strips an Aufmerksamkeit verlor und uns nun eine rauere Seite zeigte.
Buffets sind in Las Vegas keine Seltenheit: zahlreiche Casinos locken mit großem Angebot in den unterschiedlichsten Preisklassen, man hat die Qual der Wahl. Wir waren mehr als zufrieden mit unserer Entscheidung. Es gab zahlreiche Salate und Früchte, gebratenes und gegrilltes Gemüse, Meeresfrüchte und Fisch, Steaks vom Grill, Suppen, Pizza, Chinesisch und nicht zu vergessen zahlreiche Desserts, von kleinem Gebäck bis hin zu Strawberry Cheesecake. Wir waren im Paradies! Kein Wunder, dass wir es nach unserer Völlerei nur noch ins Hotelzimmer schafften und das Nachtleben noch einen Tag auf uns warten musste.

Am zweiten Tag konnte es dann aber losgehen, mit einem etwas verhaltenen Start. Im Caesar’s Palace und im Bellagio sahen wir lieber erst noch anderen beim Glücksspiel zu und im Paris Las Vegas verzockten wir innerhalb von Sekunden 14 Dollar. Im Cosmopolitan änderte sich aber unser Blatt (vorläufig). Am Black Jack-Automaten gewannen wir ebenfalls sekundenschnell unsere Dollar zurück und ließen es dann, mit einem gesponserten Margarita in der Hand, etwas langsamer angehen.

DSC09269  DSC09270

Kurz nachdem wir uns wieder von den Automaten trennten, wurden wir von zwei Amerikanern angesprochen. Sie fragten uns, ob wir Interesse an Konzertkarten für The Offspring hätten und drückten uns zwei Karten in die Hand. Wenige Minuten später fanden wir uns tatsächlich auf der Dachterrasse des Cosmopolitan wieder und sahen The Offspring live. Die Location war grandios – Open Air, Blick auf den Strip und den “Eiffelturm”, Palmen und sogar ein Poolbereich! In Las Vegas kann eben alles passieren!

Nun aber genug der Spielerei – es wird wieder gewandert. Ab ging es zum Zion National Park in Utah, wo wir den Angels Landing Trail wanderten. Während Lennart den Aufstieg bis nach ganz oben schaffte, musste Nadine sich bei einem früheren Aussichtspunkt von ihrer Höhenangst geschlagen geben. Das letzte Stück wandert man auf einer 1-3 Meter breiten Felswand, die rechts und links ohne jegliche Absperrung in die Tiefe führt. Für viele braucht es keine Höhenangst um zu kapitulieren, nur einen gesunden Selbsterhaltungstrieb. 😉

DSC09427 Aussicht vom Angels Landing Trail Viewpoint

Die nächste Station war der Bryce Canyon National Park, wo sich uns mal wieder ein fantastisches Naturschauspiel bot. Durch Erosionen, Fluten und Erdbeben formten sich säulenartige Felsformationen, die aus der Erde ragen. Der Queen-/Navajo-Trail gilt als der schönste 3-Meilen-Trail der Welt und wir stellen es nicht in Frage. Es war unglaublich beeindruckend und faszinierend und durchgehend schön zu betrachten. Wir hätten stundenlang wandern können durch das kräftig orangene Gestein, aus denen trockene Pflanzen wachsen, vorbei an den Formationen, die auch mal als Brücke oder Tunnel dienen. Wir schwärmen noch jetzt davon und erinnern uns gerne zurück.

DSC09512 Bryce Canyon Nationalpark – das Amphitheater

Ebenfalls sehr imposant war auch das Monument Valley in Arizona. Aus dem Boden ragen riesige Felsen, die mal einem Elefanten, mal einem Kamel ähneln. Auf einem 17-Meilen-Trail kann man mit dem Auto durch das Valley fahren, zwischen den Felsformationen entlang. Der Weg war unbefestigt, holperig und voller Schlaglöcher, doch er führte hin zu tollen Aussichtspunkten über das Valley.
Vor dieser Kulisse wurden auch bereits einige Hollywood-Filme gedreht, darunter Spiel mir das Lied vom Tod und Easy Rider.

DSC09596 Monument Valley National Park

Unsere letzte Station in dieser Gegend war der Grand Canyon – eine der beliebtesten und berühmtesten Sehenswürdigkeiten der USA. Mit einer Länge von 446km, einer Breite von 29km und einer Tiefe von bis zu 1800 Metern offenbarte sich vor uns eine Schlucht, die ihresgleichen sucht. Stück für Stück grub sich der Colorado River vor Millionen Jahren durch die Gesteinsschichten und formte diese einmalige Schlucht. Auch heute noch tut er sein Werk und das Bild des Canyon verändert sich stetig im Laufe der Zeit.
Wir hielten an diversen Aussichtspunkten und wanderten auf dem Bright Angel Trail  in den Canyon hinein sowie anschließend auch ein Stück am Rand entlang. Insgesamt müssen wir aber zugeben, dass uns andere Nationalparks hier besser gefallen haben. Der erste Blick auf die gigantische Schlucht war zwar einzigartig, doch dann blieb das Landschaftsbild eher gleich. Trotzdem – den Grand Canyon hätten wir nicht missen wollen.

DSC09652 
Die letzten Tage waren recht anstrengend: das heiße Wetter, die vielen Wanderungen, die langen Autofahrten. Wir werden uns nun im angenehm sonnigen Kalifornien wieder etwas entspannen! 🙂

Liebe Grüße nach Deutschland,

Nadine und Lennart

PS. Hier gehts wieder zu unserer Fotogalerie.



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